Viszeralchirurgie 2005; 40(2): 86-91
DOI: 10.1055/s-2005-836485
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verweildauer optimieren - Schlüsselrolle des Aufnahme- und Entlassungsmanagements

Optimisation of Hospital Stay - Management of Admission and Release is CrucialA. Billing1 , K.-W. Jauch1
  • 1Chirurgische Klinik, Klinikum der Universität München, Standort Großhadern
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Publication Date:
21 April 2005 (online)

Zusammenfassung

Leistungsbezogene Abrechnung, Transparenz und knappe Ressourcen haben den Klinikalltag grundlegend verändert. Im Vorfeld der Aufnahme ist ein ausreichendes Informationsangebot über Website, Qualitätsbericht sowie Telefonhotline nützlich. Die Schlüsselrolle zur präoperativen Verweildauerverkürzung liegt in der Ambulanz. Eine hoch qualifizierte und differenzierte Leitung von Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie verhindert unnötige stationäre Aufnahmen und rationalisiert die stationäre Phase grundlegend. In der Klinik allgemein bekannte und akzeptierte Behandlungspfade für häufige Krankheitsbilder verhindern unerwünschten Aufwand. Benötigte Patientendaten müssen nach einmaliger sorgfältiger Erhebung für alle weiteren Anwendungen EDV-technisch zur Verfügung stehen. Das Entlassungsmanagement muss den Bedürfnissen des Patienten, des Hausarztes und der Krankenhausökonomie gleichermaßen gerecht werden. Eine frühzeitige Planung der Aufenthaltsdauer und der folgenden Rückführung des Patienten in seine häusliche Umgebung sind zielführend. Das Patientenmanagement erfordert einen erheblichen Aufwand an Personal, EDV, Kreativität und Durchsetzungsfähigkeit, um auch bei einer pauschalierten und maximalversorgungsfeindlichen Vergütung stationäre Hochleistungsmedizin erbringen zu können.

Abstract

Reimbursement by flat rates, high transparency and an overall shortage of resources have changed the conditions in German hospitals considerably. Before hospital admission, adequate information via website and quality report as well as phone hotline may prov useful for the patient and the general practitioner. The out-patient department plays a key role in shortening the patient's preoperative hospital stay. Highly qualified management of diagnosis, choice of treatment and therapy prevent unnecessary and costly time in hospital and smoothen the patient's stay. Generally known and accepted in house pathways of therapy for frequent diseases may help to reduce expenses to its best. All the patients information and data about should be gained carefully once and should then be available for all further needs via data flow as required. Hospital discharge management should be most effective and supportive for the patient, the family doctor and the hospital economy. To us it is crucial to plan both the patient's stay in hospital and his way back to self supporting life at home well in advance. Such revised patient management requires considerable capacity of staff, data flow, creativity and leadership in order to still maintain top quality medical treatment in spit of adverse conditions.

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Prof. Dr. A. Billing

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