PiD - Psychotherapie im Dialog 2004; 5(4): 335-340
DOI: 10.1055/s-2004-828517
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wie arbeiten Verhaltenstherapeuten mit der therapeutischen Beziehung?

Dirk  Zimmer
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Publication Date:
07 December 2004 (online)

Abstract

Die Verfahren in der Verhaltenstherapie sind leichter zu erlernen als die Kunst, die Voraussetzungen für deren Einsatz zu schaffen und aufrechtzuerhalten, eine emotional engagierte und konstruktive Zusammenarbeit. Zwar dominieren in der Literatur nach wie vor Forschungen zur technischen Seite der Verhaltenstherapie, es gibt seit einem halben Jahrhundert jedoch zahlreiche Arbeiten und Erfahrungen zur Kunst der therapeutischen Interaktion.

Woran orientieren sich Verhaltenstherapeuten? Anstelle einer Liste guten Beziehungsverhaltens geht es um die Frage, wie sich Therapeuten auf Patienten mit unterschiedlichen Beziehungsangeboten und Krankheitsbildern einstellen können, wie sie sich aus unerwarteten Verstrickungen lösen und wie sie sich an den Aufgaben verschiedener Phasen des Therapieprozesses orientieren können.

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1 Der besseren Lesbarkeit halber verwende ich die männliche Form, obwohl die Mehrzahl Patientinnen und Therapeutinnen sind.

2 Mein historischer Überblick beginnt nicht bei Freud und der Psychoanalyse, auch wenn ich hiermit erneut Gefahr laufe, von den psychoanalytischen Kollegen mit einer fraglichen Selbstironie als „ignoranter Vatermörder” eingestuft zu werden (Alabani u. Mitarb. 2003, S. 398).

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Prof. Dr. Dirk Zimmer

TAVT

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