Endoskopie heute 2004; 17(1): 44
DOI: 10.1055/s-2004-818756
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ObituaryW. Heldwein1
  • 1Medizinische Klinik-Innenstadt der LMU München
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Publikationsdatum:
12. März 2004 (online)

Prof. Dr. med. Peter Kiefhaber starb am 9. September 2003 im Alter von 74 Jahren.

Nach seinem Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians Universität München wandte er sich dem Fach Pathologie zu, aus der auch seine unter Priv. Doz. Dr. B. Stampfl 1964 mit summa cum laude abgeschlossene Dissertion mit dem Thema „Die Umwandlung eines experimentell erzeugten, arteriellen Abscheidungsthrombus. Ein Beitrag zur Morphogenese der Arteriosklerose.” hervorging. 1964 trat P. Kiefhaber in die Medizinische Universitätsklinik München (Prof. Dr. Dr. G. Bodechtel, Prof. Dr. E. Buchborn) ein und schloss dort nach Weiterbildung in Innerer Medizin und Gastroenterologie 1978 seine Habilitation mit dem Thema „Endoskopische Blutstillung akuter gastrointestinaler Blutungen mit Laserstrahlen. Tierexperimentelle Untersuchungen, klinische Anwendung und Ergebnisse” ab. 1980 wurde P. Kiefhaber zum Leitenden Arzt der Medizinischen Abteilung am Stadtkrankenhaus Traunstein berufen, wo er bis 1994 tätig war; 1985 wurde er zum apl. Professor ernannt.

Peter Kiefhabers Forschungen über die Wirkungsweise und klinische Anwendung des Nd-YAG Lasers in der endoskopischen Therapie gastrointestinaler Blutungen stellen eine bahnbrechende Pionierleistung dar, die ihn national und international zu höchster Anerkennung führte. Er wurde weltweit zu Kongressen eingeladen und namhafte Gastroenterologen und Chirurgen aus allen Ländern überzeugten sich vor Ort über die neue Anwendungstechnik. Die Nd-YAG-Laser-Koagulation war die erste endoskopische Blutstillungsmethode, die experimentell und klinisch in ihrer Wirksamkeit gesichert werden konnte. Die damals systematisch gesammelten klinischen Erfahrungen haben bis in die heutigen Standards der Behandlung von gastrointestinalen Blutungen wesentlich hineingewirkt. Peter Kiefhaber war darüber hinaus ein überzeugter, leidenschaftlicher Lehrer. Sein tiefes morphologisch-pathologisches Verständnis, verbunden mit der Begabung der zeichnerischen Darstellung, seine künstlerische Gesamtpersönlichkeit und seine bekannte Großzügigkeit kamen dabei in besonderer Weise zum Ausdruck.

Prof. Dr. W. Heldwein

Medizinische Klinik-Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität München

Ziemssenstraße 1

80336 München

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