Gesundheitswesen 2003; 65(7): 443-446
DOI: 10.1055/s-2003-40807
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Mammographiescreening - Vernachlässigte Aspekte der Strahlenrisikobewertung

Mammography Screening - Neglected Aspects of Radiation RisksH. Kuni1 , I. Schmitz-Feuerhake2 , H. Dieckmann3
  • 1Med. Zentrum für Radiologie, Universitätsklinikum Lahnberge, Marburg
  • 2Bremen
  • 3Reppenstedt
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Publication Date:
31 July 2003 (online)

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Zusammenfassung

Das Strahlenrisiko bei Reihenuntersuchungen mit Mammographie wird allgemein für vernachlässigbar gehalten. Ein unberücksichtigter Faktor, der diese Annahme infrage stellt, ist die besondere karzinogene Wirksamkeit niederenergetischer Röntgenstrahlen, wie sie bei der Mammographie verwendet werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Screeningprogrammen ist die erhöhte Strahlenempfindlichkeit bei älteren Frauen unter einer Östrogenersatztherapie. Ein besonderes Problem stellt die Strahlenbelastung für die Untergruppe der genetisch für Brustkrebs prädisponierten Frauen dar. Bei ihnen ist nach Erkenntnissen der molekulargenetischen Forschung eine extrem gesteigerte Strahlenempfindlichkeit anzunehmen. Sie sollten vom Reihenröntgen ausgeschlossen werden.

Abstract

It is generally assumed that the radiation risk from mass screening for breast cancer may be neglected. This is questionable in view of the high biological effectiveness of low energy X-rays used in radiography of the breasts. The hormone replacement therapy for elderly women must be considered as a further cause for unexpected high rates of radiation-induced breast cancer cases. Each normal population of women, moreover, contains a very radiosensitive subgroup: the women bearing a mutation of the gene BRCA 1 or BRCA 2. In these, repeated X-ray use must be definitely avoided.