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DOI: 10.1055/s-2002-28527
Bettenbedarf für die vollstationäre Versorgung von Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen in Bayern
Zusammenfassung des Ergebnisberichtes der Projektgruppe „Akutstationäre Versorgung von Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen in Bayern”Capacitive Requirement for Acute In-Patient Care of Patients with Psychosomatic Diseases in BavariaSummary of an On-Demand ExpertisePublication History
18. 1. 2001
24. 1. 2002
Publication Date:
14 May 2002 (online)
Zusammenfassung
Die Berechnung des Bettenbedarfs zur akutstationären Versorgung von Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen muss beim gegenwärtigen Stand des Wissens weitgehend aus Schätzungen aufgrund der Inzidenz und Prävalenz für psychosomatische Erkrankungen erfolgen, da es keine verlässlichen Daten über den Bedarf an psychosomatischen Krankenhausplätzen zur Durchführung von Krankenhausbehandlung gemäß § 39 SGB V gibt. Die einzelnen Parameter, auf denen die Berechnung des Gesamtbettenbedarfs basiert, wie Krankenhaushäufigkeit, Verweildauer und Bettennutzungsgrad, werden sehr unterschiedlich eingeschätzt. Bei der Berechnung der Bettenzahl für Bayern wurden eine Krankenhaushäufigkeit von mindestens 1,3 pro 1000 Einwohner und eine fachlich begründete Verweildauer von durchschnittlich 50 Tagen angenommen. Um nicht unnötige Wartezeiten entstehen zu lassen, wird realistisch eine Bettennutzung von 90 % angenommen. Daraus ergibt sich ein Mindestbettenbedarf für Bayern von 2453 Betten. Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen erhalten zur Zeit eine fachspezifische stationäre Behandlung in psychosomatisch-psychotherapeutischen Fachabteilungen in Allgemeinkrankenhäusern, in Fachkrankenhäusern für psychosomatisch/psychotherapeutische Medizin, in psychosomatischen Rehabilitationskliniken und in Fachkrankenhäusern und Universitätskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie mit unterschiedlichen Schwerpunkten. In Bayern waren zum Zeitpunkt der Expertise dafür etwa 2500 Betten vorhanden. Sie verteilen sich auf Akutkrankenhäuser (nach § 108 SGB V) und Rehabilitationseinrichtungen (nach § 111 SGB V). Nur 76 Betten befanden sich zum Zeitpunkt der Expertise an Allgemeinkrankenhäusern. Zur Beurteilung der tatsächlichen Qualität der vorhandenen stationären Behandlungsplätze und als Voraussetzung für weitere Planungen sind jedoch dringend Mindestanforderungen für die Strukturqualität zu berücksichtigen. Eine klare Abgrenzung zwischen akutmedizinischer und rehabilitativer stationärer Behandlung und eine Schätzung des Rehabilitationsbedarfes von Patienten ist aus fachlicher Sicht gegenwärtig nur ansatzweise zu leisten. Die Pluralität des Versorgungsangebotes in den verschiedenen Typen von Behandlungs- und Rehabilitationseinrichtungen ist sinnvoll, da so mit jeweils spezifischen Vorteilen und Zielsetzungen ein unterschiedliches Segment des stationären Behandlungsauftrages und -bedarfes von Patienten mit psychosomatischen Krankheiten abgedeckt werden kann. Bei der zukünftigen Entwicklung des Systems ist auch die Flexibilisierung und stärkere Vernetzung der einzelnen Behandlungsformen zu berücksichtigen. Ungekürzt wiedergegeben wird der Ergebnisbericht der Projektgruppe „Akutstationäre Versorgung von Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen in Bayern”, der im Dezember 1999 dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit übergeben wurde.
Abstract
Estimations of the requirement for acute in-patient care of patients with psychosomatic diseases in Bavaria have to rely on respective data on their incidence and prevalence as valid requirement data are missing. The required capacity of in-patient beds depends on several, inconsistently figured parameters: hospitalization rate, length of stay, occupancy rate. Based on conservative assumptions the hospitalization rate was calculated to be at least 1.3 admissions per 1000 and for adequate treatment the average length of stay should not be limited to less than 50 days. In order to avoid unnecessary delay of treatment a realistic occupancy rate has to be 90 %. Thus the minimal capacity for in-patient care is assessed to be 2453 beds. At present patients with psychosomatic diseases in Bavaria receive in-patient treatment in psychosomatic departments of general hospitals, hospitals and rehab clinics of psychosomatic and psychotherapeutic medicine, and in hospitals of psychiatry and psychotherapy, in each with a different focus. When the expertise was drafted these acute care and rehab hospitals provided some 2500 beds - with only 76 beds in general hospitals. For quality assessment of the available beds for in-patient care and future planning minimal standards of structural quality have to be consented. At present it is not possible to make a clear and substantial distinction between the treatment for patients with psychosomatic diseases in acute-care hospitals and in psychosomatic rehab clinics respectively. Thus, the necessary in-patient rehab capacity can only be assessed roughtly. The existing pluralism of the in-patient care providing system for patients with psychosomatic diseases is considered to be appropriate for different needs of this patient group. In the future excellent care for this patient group will acknowledge options for a more flexible and interconnected care-providing system. This is a publication of the complete expertise by the project group „Acute In-patient Care for Patients with Psychosomatic Diseases in Bavaria” which has been handed to the Bavarian Ministry of Social Affairs in December 1999.
Key words
In-patient care - Psychosomatic medicine - Quality standards - Consultation-liaison psychiatry
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Prof. Dr. med. Michael von Rad
Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin · Psychotherapie und Medizinische Psychologie der TU München · Abteilung für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie · Städt. Krankenhaus München-Harlaching
Sanatoriumsplatz 2
81545 München