Rofo 2002; 174(4): 497-498
DOI: 10.1055/s-2002-25109
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hyperdenses Areal im Putamen nach
intraarterieller Medialyse - Kontrastmittelextravasat oder Blutung?

W. Möller-Hartmann, T. Krings, M. Mull
  • Aachen
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Publication Date:
15 April 2002 (online)

Der Hirninfarkt ist die dritthäufigste Todesursache in der westlichen Welt. Die superselektive intraarterielle Thrombolyse ist eine derzeit viel diskutierte und die möglicherweise effektivste Frühtherapie des akuten ischämischen Schlaganfalls (Mericle et al., Neurosurgery 2000; 46: 1307). Ein potenzieller Nachteil der Methode ist die Lyse-induzierte Hämorrhagie. Daher wird häufig im direkten Anschluss an eine intraarterielle Lysetherapie ein CCT durchgeführt, um eine Blutungskomplikation nachweisen oder ausschließen zu können. Eine wichtige Differenzialdiagnose zur Hämorrhagie stellt die nach lokaler Lyse auftretende Dichteanhebung des Hirnparenchyms durch eine Kontrastmittelextravasation in das von der Ischämie betroffene Hirnareal dar (Urbach et al., Nervenarzt 1998; 69: 490). Im folgenden Fallbericht werden radiologische und klinische Befunde dieses Phänomens geschildert und Kriterien genannt, die für die Differenzierung zwischen Kontrastmittelextravasation und postthrombolytischer Blutung hilfreich sind.

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