Gesundheitswesen 2001; 63(3): 200-204
DOI: 10.1055/s-2001-20222
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Antragsverhalten und Pflege­bedürftigkeit in der ambulanten Pflege nach dem SGB XI

Ein siedlungsstruktureller AnsatzApplication Behaviour and Need for Care According to Statutory Social Insurance A Regional Analysis R. Pritzkuleit, C. M. Erben
  • MDK Schleswig-Holstein, Lübeck
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung

Die kleinräumige Analyse der Beantragung und Inanspruchnahme von Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung war Ziel dieser Arbeit eines Geografen. Sie stellt damit einen interdisziplinären Ansatz dar. Es konnte für Schleswig-Holstein nachgewiesen werden, dass sich ­zwischen den Räumen deutliche Unterschiede zeigen lassen und dass diese in Ansätzen bereits auch erklärt werden können. So haben u. a. die Infrastruktur, die Wohnraumbesitzverhältnisse und die Selbstwahrnehmung entscheidenden Anteil an der Beantragung von Leistungen. Die räumliche Zuordnung der Fälle erfolgte dabei über die Postleitzahl, die als einzige Variable mit Raumbezug zur Verfügung stand. Für eine repräsentative Stichprobe von 79,8 % konnte eine eindeutige Zuordnung getroffen werden. Durch die Verbindung von Geografie und Epidemiologie ist es möglich, medizinische Phänomene aufzuzeigen und weiteren Forschungen Ansatzmöglichkeiten zu schaffen. Es wird aufgezeigt, welche Erkenntnisse eine räumliche Differenzierung medizinischer Phänomene bieten kann.

Application Behaviour and Need for Care According to Statutory Social Insurance A Regional Analysis

The target of this task undertaken by a geographer was an analysis according to limited regional areas, of application for and demands on benefits granted by the statutory social long-term care insurance body, and hence an interdisciplinary estimate. Definite differences between individual areas in Schleswig-Holstein were seen, and it was partly possible to explain why such differences exist. The infrastructure, the housing space ownership conditions and individual self-assessment are essential factors when applying for benefits. Identification of the geography of the relevant residential location was effected by the individual zip code. In 79.8 % of the cases included in a random test the locations were clearly defined. The combination of geography and epidemiology enables a clear allocation of medical phenomena also for further research concerning differences between well-defined areas.

Literatur

  • 1 Dinkel R H, Nafziger W, Lebok U. Regionale Unterschiede in den Begutachtungsergebnissen des häuslichen Pflegebedarfs im Jahre 1995 und deren mögliche Erklärungen.  Gesundheitswesen. 1997;  59 59-63 (Sonderheft 1)
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  • 3 Planck U, Zische J. Land- und Agrarsoziologie. Eine Einführung in die Soziologie des ländlichen Siedlungsraumes und des Agrarbereichs Stuttgart; Ulmer 1979 275
  • 4 Planck U, Zische J. Land- und Agrarsoziologie. Eine Einführung in die Soziologie des ländlichen Siedlungsraumes und des Agrarbereichs Stuttgart; Ulmer 1979 271ff.
  • 5 Hietala M. Beziehungen zwischen Urbanisierung und Dienstleistungen an Beispielen deutscher Großstädte 1890 bis 1910. Heineberg H Innerstädtische Differenzierung und Prozesse im 19. und 20. Jahrhundert Köln, Wien; Boehlau 1987: 331-349
  • 6 Planck U, Zische J. Land- und Agrarsoziologie. Eine Einführung in die Soziologie des ländlichen Siedlungsraumes und des Agrarbereichs Stuttgart; Ulmer 1979 73 f., 227, 373

Dipl.-Geogr. Ron Pritzkuleit

MDK Schleswig-Holstein

Katharinenstraße 11a

23558 Lübeck

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