Aktuelle Urol 2001; 32(6): 364-367
DOI: 10.1055/s-2001-18300-2
Klinische Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verletzungen des Urogenitaltraktes während des Krieges in Kroatien 1991/1992

Urogenital Wounds During The War In Croatia in 1991/1992A.  Tucak, T.  Lukačević, H.  Kuveždić, Ž.  Petek, R.  Novak
  • Klinik für Urologie, Clinical Hospital Center, Osijek, Kroatien
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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Kommentar

In Osijek, einem Kulturzentrum der slawonischen Bewohner deutscher Abstammung, wurde die erste philosophische Fakultät im Franziskanerkloster im Jahre 1707 gegründet. 1959 und 1960 begannen Studiengänge der Universität von Zagreb für Wirtschaftswissenschaften und Landwirtschaft, die schließlich 1979 zur Gründung der Universität führten. Im akademischen Jahr 1991/92 brach der Krieg aus. Die Universität Osijek war die einzige in Kroatien, die unmittelbar in das Kriegsgeschehen mit einbezogen war. In diesem Zeitraum wurden in der Universitätsklinik 4425 verwundete Patienten behandelt, über 94-mal wurde dabei das Klinikum von großkalibrigen Geschossen getroffen, wobei 24 Studenten und 5 Professoren ums Leben kamen. Der angerichtete Gesamtschaden überschritt 15 Millionen Euro.

Unmittelbar nach dem Krieg wurde mit dem Neubau begonnen. Die Neugründung der medizinischen Hochschule wurde 1998 abgeschlossen. Sie beherbergt derzeit 26 Studenten pro Jahr, die in dem neu errichteten Campus und Universitätsklinikum unterrichtet werden. Namhafte Professoren aus dem In- und Ausland sind an der Ausbildung in kleinen Gruppen beteiligt und insofern ist die medizinische Fakultät der Universität Osijek sicher eine der modernsten Europas.Der nachfolgende Beitrag gibt einen Überblick über die Behandlung von Verletzungen des Urogenitaltraktes unter Kriegseinwirkung.

R. Hohenfellner, Mainz

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