Viszeralchirurgie 2001; 36(1): 43-44
DOI: 10.1055/s-2001-11145
KURZ REFERIERT
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kurz referiert

O. Horstmann
  • Göttingen
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenhang zwischen chirurgischer Routine und Operationsergebnis.

Relation of surgical volume to outcome in eight common operations : results from the VA National Surgical Quality Improvement Program. Khuri SF; Daley J; Henderson W; Hur K; Hossain M; Soybel D; Kizer KW; Aust JB; Bell RH Jr; Chong V; Demakis J; Fabri PJ; Gibbs JO; Grover F; Hammermeister K; McDonald G; Passaro E Jr; Phillips L; Scamman F; Spencer J; Stremple JF. Ann Surg 1999; 230 : 414-432

In den letzten Jahren wurde vielfach über eine inverse Korrelation zwischen operativer Routine („surgical volume”) und dem perioperativen Risiko des Eingriffes berichtet. Dies trifft vor allem für komplexe Verfahren wie die Duodenopankreatektomie, die Ösophagektomie und auch die Gastrektomie zu. In der vorliegenden Analyse hat sich die Autorengruppe nun vermeintlich weniger komplexen Eingriffen angenommen. In über 100 Kliniken der Veterans Health Administration, der größten zusammenhängenden Gesundheitsorganisation der USA, wurden Daten zum perioperativen Risiko der folgenden Eingriffe bzw. Diagnosen gesammelt: nicht rupturiertes Aortenaneurysma, infrainguinale Gefäßchirurgie, TEA der A. carotis, Totalendoprothese der Hüfte, Kolonresektion, konventionelle und laparoskopische Cholezystektomie, Lobektomie und Pneumonektomie. Die risiko-adaptierte 30-Tage-Letalität wurde dann mit der relativen Häufigkeit, mit der der betreffende Eingriff in dem jeweiligen Klinikum jährlich durchgeführt wurde, korreliert.Insgesamt wurden 68 631 Eingriffe untersucht, wobei über 25 000 Eingriffe gefäßchirurgischer und über 28 000 Eingriffe viszeralchirurgischer Natur waren. Für die laparoskopische Cholezystektomie lag die 30-Tage-Letalität bei 0,5 %, für die Kolonresektion bei beträchtlichen 6,9 %, wobei Notfalleingriffe hier jeweils eingeschlossen waren. Entscheidendes Ergebnis dieser Analyse ist, dass es bei keiner der untersuchten Operationen eine Korrelation zwischen der jährlichen Eingriffsfrequenz und der perioperativen Letalität gab.Die Untersuchung dürfte vor allem in kleineren VA-Kliniken mit Erleichterung aufgenommen worden sein, da es offensichtlich bereits Überlegungen gab, diese aufgrund der „high volume/low morbidity”-Publikationen zu schließen. Es wird klar, dass zumindest für die vermeintlich weniger komplexen Operationsverfahren die Schlussfolgerung „große Klinik gleich geringes Operationsrisiko” nicht gelten muss.