Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2001; 36(1): 43-45
DOI: 10.1055/s-2001-10239-4
MINI-SYMPOSIUM
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Was erwartet der Geburtshelfer vom Anästhesisten?

H. Schillinger
  • Frauenklinik, Hegau-Klinikum Singen
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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Zusammenfassung.

Die geburtshilflichen Ansprüche an die Qualifikation des Anästhesisten sind hoch und erwarten idealerweise eine hohe fachliche Kompetenz, Erfahrung im Kreißsaal, ein ruhiges, zielgerichtetes und rasches Handeln, psychologisches Einfühlungsvermögen sowie interdisziplinäre Kooperationsfähigkeit. Im organisatorischen Bereich sollten Geburtshelfer und Anästhesist die Voraussetzungen schaffen, welche eine optimale Kooperation zur Sicherheit von Mutter und Kind gewährleisten. Hierzu gehören räumliche Nachbarschaft mit kurzen Einsatzwegen, regelmäßige, gegenseitige Konsultationen, die persönliche prätherapeutische Kontaktaufnahme mit der Schwangeren sowie eine frühzeitige, unter Umständen prophylaktische Information über zu erwartende anästhesiologische Maßnahmen und deren Risiken. Trotz der unbestreitbaren Erfolge in der Kooperation von Geburtsmedizin und Anästhesie bei der Reduzierung der mütterlichen und kindlichen Mortalität sind auch die heutigen strukturellen und medizinischen Gegebenheiten vom denkbar Optimalen entfernt und motivieren zu einer weiteren fruchtbaren Zusammenarbeit beider Fachgebiete.

What does the obstetrician expect of the anaesthetist?

The obstetrician's expectations of anaesthetists are high and include a high level of competence at a specialist level, experience of the delivery room, a calm but fast and ordered way of working, a tactful and enquiring approach and the ability to work in an interdisciplinary environment. In the area of organisation the obstetrician and the anaesthetist should, through optimal cooperation, have a good understanding of the procedural plan to ensure the safety of mother and child. This includes working in close proximity, regular joint consultations and early preinterventional contact with the pregnant patient in order to inform them of the anaesthetic options and their inherent risks. Despite the undoubted successes resulting from the cooperation between obstetricians and anaesthetists, as shown by the reduction in mother and child mortality rates, the current structured and medical circumstances are not optimal and should motivate both disciplines towards improved joint care.

Literatur

  • 1 Albrecht H. Der Kaiserschnitt im Wandel der Geburtshilfe von 1885 bis 1985. Beck, L (Hrsg.) In: Zur Geschichte der Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1986
  • 2 Dick-Read G. Mutter werden ohne Schmerz. 9. Aufl. Hoffmann & Campe, Hamburg 1960
  • 3 Hartemann J. Geschichte der Geburtshilfe vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Toellner, R (Hrsg.) In: Illustrierte Geschichte der Medizin.  Bd. 3, Andreas & Andreas Verlagsbuchhandlung, Salzburg 1986
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  • 5 Potthoff S, Beck L. Zur Geschichte der medikamentösen und psychosomatischen Geburtserleichterung. Beck L (Hrsg.) In: Zur Geschichte der Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1986
  • 6 Starks J G. Archiv für Geburtshilfe, Frauenzimmer und Kinderkrankheyten. Akademische Buchhandlung, Jena 1788
  • 7 Stoeckel W. Lehrbuch der Geburtshilfe. 6. Aufl. G. Fischer, Jena 1941

Prof. Dr. med. H. Schillinger

Frauenklinik
Hegau-Klinikum Singen

Virchowstraße 10

78221 Singen/Hohentwiel

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