Klin Padiatr 2025; 237(02): S21-S22
DOI: 10.1055/s-0045-1802526
Abstracts
Infektiologie

Klinische Charakteristika von hospitalisierten Kindern mit humanem Metapneumovirus im Vergleich zu Respiratory Syncytial Virus

S Roth
1   Kinderuniversitätsklinik Ostbayern (KUNO) der Universität Regensburg an der Klinik St. Hedwig des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Regensburg, Abteilung für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Regensburg, Bayern, Deutschland
,
A Ambrosch
2   Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Institut für Labormedizin, Mikrobiologie und Klinikhygiene, Regensburg, Bayern, Deutschland
,
M Kabesch
1   Kinderuniversitätsklinik Ostbayern (KUNO) der Universität Regensburg an der Klinik St. Hedwig des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Regensburg, Abteilung für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Regensburg, Bayern, Deutschland
,
A Kiefer
1   Kinderuniversitätsklinik Ostbayern (KUNO) der Universität Regensburg an der Klinik St. Hedwig des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Regensburg, Abteilung für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Regensburg, Bayern, Deutschland
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Hintergrund: Humanes Metapneumovirus (hMPV) ist ein häufiger Erreger von oberen und unteren Atemwegsinfektionen im Kindesalter. Analog zu anderen respiratorischen Viren ist der Erkrankungsverlauf in der Regel mild bis moderat und selbstlimitierend. Schwere Verläufe sind u.a. bei jungen Säuglingen, Frühgeborenen sowie Kindern mit chronischen Erkrankungen beschrieben. Wir berichten über klinische Charakteristika der hMPV-Infektionen in unserer Klinik im Vergleich zu RSV-Infektionen.

Methoden: In den Jahren 2023 und 2024 hospitalisierte Patienten mit hMPV-Nachweis mittels rt-PCR wurden retrospektiv bezüglich Altersstruktur, Liegedauer, klinischen Aspekten sowie Ko-Infektionen analysiert.

Ergebnisse: Im Analysezeitraum wurden 54 Patienten mit einer hMPV-Infektion hospitalisiert. Die Altersspanne der Patienten reichte von 0,5–192 Monaten, das mediane Alter lag bei 9 Monaten. In 16 Fällen (30%) lag eine Ko-Infektion mit Rhinovirus vor, die zweithäufigste Ko-Infektion war Adenovirus (3 Fälle, 5,5%). Bei einem Patienten lag eine Ko-Infektion mit RSV vor. Bei 3 Patienten war eine Atmungsunterstützung mittels HighFlow notwendig. Bei 14 Patienten (25%) betrug die Liegedauer länger als 7 Tage (als Ausdruck der Erkrankungsschwere), während die Mediane-Liegedauer bei 4 Tagen lag. Gehäuft traten die Infektionen im Zeitraum von Februar bis April (32 Fälle, entspricht 60%), mit vereinzelten Nachweisen über das restliche Jahr verteilt. Sowohl Altersverteilung als auch Dauer der Hospitalisierung zeigte keine signifikanten Unterschiede zu RSV Infektionen im gleichen Beobachtungszeitraum.

Schlussfolgerung: Respiratorische Infektionen mit hMPV sind im Vergleich zur RSV Infektionen seltener und treten häufig nach der RSV Saison auf. Das Altersspektrum sowie die klinischen Verläufe sind ebenso wie die Liegezeit vergleichbar. Da aktuell kein regelhaftes Aufnahmescreening erfolgt, wird die Anzahl von hMPV Infektionen möglicherweise unterschätzt.



Publication History

Article published online:
28 February 2025

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