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DOI: 10.1055/s-0045-1802498
Evaluation metabolischer Marker nach Beginn einer CFTR-funktionsverbessernden Therapie mit Elexacaftor/Tezacaftor/ Ivacaftor bei Kindern und Jugendlichen mit Mukoviszidose
Hintergrund: Seit 2020 steht mit dem CFTR-Modulator Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor (ETI) eine kausale Therapie für Menschen mit zystischer Fibrose (MmCF) zur Verfügung. Diese Therapie ist derzeit für Kinder und Jugendliche ab dem 2. Lebensjahr mit mindestens einer F508del-Mutation zugelassen. Neben der deutlichen pulmonalen Verbesserung und Zunahme im BMI, gibt es nur wenige Daten zu gastrointestinaler Resorption von Nährstoffen und fettlöslichen Vitaminen. Erste Daten weisen auf eine Abnahme der Glucosetoleranzstörung bei Erwachsenen hin. Umfassende Studien im Kindesalter sind jedoch nur begrenzt verfügbar. Ziel dieser Studie ist die Langzeitevaluation metabolischer Marker unter ETI im Kindes-und Jugendalter.
Methodik: In der monozentrischen, teils retrospektiven, teils prospektiven Beobachtungsstudie sind alle MmCF der Medizinischen Hochschule Hannover eingeschlossen, die zwischen 2 und 21 Jahre alt sind und im Zeitraum von 2020 bis einschließlich Februar 2025 ETI für mindestens 1 Jahr erhalten haben. Der Verlauf folgender Parameter wird im Jahr vor Therapiebeginn (V0) sowie mindestens einmalig (V1) und maximal viermalig (V2–V4) nach Therapiebeginn in jährlichen Abständen bestimmt: HbA1c, Blutzucker mittels oralem Glucosetoleranztest, Eisen, Hb, Vitamine A, E, D, K, β-Carotin sowie die Spurenelemente Zink und Selen. Zusätzlich wird eine Bioimpedanzmessung zur Ermittlung der Körperkomposition an den genannten Zeitpunkten durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt werden 156 MmCF (2–21 Jahre) mit zwei Visitenzeitpunkten (V0, V1), 116 MmCF (3–21 Jahre) mit drei Visitenzeitpunkten (V0–V2), 49 MmCF (6–21 Jahre) mit vier Visitenzeitpunkten (V0–V3) und 20 MmCF (12–21 Jahre) mit fünf Visitenzeitpunkten (V0–V4) untersucht. Bei den bisher ausgewerteten Daten von n=20 (12–21 Jahre) wurde nach vier von fünf Visitenzeitpunkten (V0–V3, Δ36,11 Monate) unter ETI ein signifikanter Anstieg des mittleren BMI (18,71 vs. 21,26 kg/m², p=0,0004) festgestellt. Zudem zeigte sich eine Zunahme des mittleren Werts für Vitamin A (0,42 vs. 0,61 mg/L, p=0,005) und des mittleren Ferritinwerts (33,7 vs. 51,7 µg/L, p=0,028) sowie ein Trend zur Zunahme des mittleren Vitamin E (8,06 vs. 8,36 mg/L, p=0,858).
Zusammenfassung: Nach Beginn der ETI-Therapie kam es innerhalb der ersten drei Jahre zu einem signifikanten Anstieg von Ferritin und Vitamin A sowie zu einer Zunahme des BMI für die bereits untersuchte Stichprobe. Eine zeitnah fortgeführte Auswertung wird präzisere Aussagen ermöglichen. Diese Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der systemischen Wirkungen von ETI bei. Unsere Daten geben erste Hinweise, Reduktionen der Vitaminsubstitution zu adressieren.
Publication History
Article published online:
28 February 2025
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