Nervenheilkunde 2025; 44(03): 162
DOI: 10.1055/s-0044-1801507
Abstracts
POSTER
Metabolische Myopathien

Sind klinische Aspekte des Kearns-Sayre-Syndroms mit zerebalem Folat-Mangel mit hochdosierter Folinsäure-Therapie effektiv zu behandeln?

A Knorr
1   Universitätsmedizin Göttingen, Kinderklinik / Neuropädiatrie, Göttingen, Deutschland
,
E Wilichowski
1   Universitätsmedizin Göttingen, Kinderklinik / Neuropädiatrie, Göttingen, Deutschland
,
J Gärtner
1   Universitätsmedizin Göttingen, Kinderklinik / Neuropädiatrie, Göttingen, Deutschland
,
R G Telgmann
2   Universitätsmedizin Göttingen, Studienzentrum, Göttingen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Das Kearns-Sayre-Syndrom (KSS) ist eine Multisystemerkrankung aus der Gruppe der Mitochondriopathien, die frühzeitig zu Invalidisierung und Tod führen kann. Diagnosekriterien für diese Erkrankung sind der Erkrankungsbeginn vor dem 20. LJ, eine chronisch-progrediente externe Ophthalmoplegie (CPEO) und Pigmentretinopathie sowie mindestens ein der folgenden Nebenkriterien kardiale Reizleitungsstörungen, zerebelläre Symptome und Liquorproteinerhöhung. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit KSS sind zusätzliche Manifestationen wie endokrine und Hör-Störungen sowie ein neurodegenerativer Abbau sehr häufig und meist rasch progredient. Eine kausale Therapie ist nicht vorhanden.

Seit 40 Jahren ist bekannt, daß bei KSS-Patientinnen eine sekundäre zerebrale Folatdefizienz mit erniedrigtem 5-MTHF im Liquor vorliegen kann. Diese wird u.a. für die Bewegungsstörungen und weitere neurodegenerativen Veränderungen verantwortlich gemacht. Ob eine hochdosierte Folinat-Gabe diese Folatdefizienz ausgleichen und damit die klinische Symptomatik positiv beeinflussen kann, ist bisher nicht geklärt

In einer prospektiven randomisierten, kontrollierten, parallelen und Beobachter-verblindeten Interventionsstudie (mitoFolat) werden 18 KSS-Patientinnen über 1 Jahr mit hochdosiertem Folinat oral und parenteral behandelt. Neben den Effekten auf die klinische Symptomatik, werden Liquor- und MR-Daten erhoben und analysiert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. März 2025

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