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DOI: 10.1055/s-0044-1781826
„Hep Check im Stadtteil“, ein kultursensibles Beratung- und Untersuchungsangebot, Abstract für die Session „Sexuelle Gesundheit und Sexarbeit“
Projektbeschreibung: "Hep Check im Stadtteil" ist ein mehrsprachiges und kultursensibles Projekt des Gesundheitsamts der Stadt Essen in Kooperation mit der Aidshilfe Essen e.V. Einmal im Monat findet an unterschiedlichen Essener Standorten, wie zum Beispiel Stadtteilbüros, Begegnungszentren und Gesundheitskiosken, ein anonymes und kostenloses Beratungs- und Testangebot zu Hepatitis und anderen sexuell übertragenen Infektionen (STI) statt. Gesundheitsbotschafter*innen (Sprach- und Kulturmittler*innen) aus unterschiedlichen Herkunftsländern mit Hepatitis-Hochprävalenz, die mehrere Sprachen sprechen, begleiten die Termine vor Ort und werben für das Angebot in ihren Communities und Netzwerken.
Zielgruppen:
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Menschen im Stadtteil/unterschiedliche Communities
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insbesondere aus Subsahara-Afrika und LSBTIQ*-Geflüchtete
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andere vulnerable Gruppen von Migrantinnen und Migranten
Ziele: Die Zielgruppen sollen die Möglichkeit haben, sich mehrsprachig, kultursensibel, niederschwellig und wohnortnah über Hepatitis, HIV und andere STI zu informieren, beraten und bei Bedarf vor Ort untersuchen zu lassen.
Merkmale
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partizipativ: Einbeziehung von Akteuren aus den Communities
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kultursensibel: Einsatz von Sprach- u. Kulturmittler*innen, die regelmäßig zu den Themen Hepatitis und anderen STI geschult werden
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community- und stadtteilorientiert, wohnortnah
Angebot
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Beratung zu Hepatitis, HIV und anderen STI
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Untersuchungen auf Hepatitis B und C
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HIV-Labortest
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Syphilis-Diagnostik
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Überleitung und Begleitung in ärztliche Behandlung
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im Einzelfall Impfungen für Menschen ohne Krankenversicherung
Eckdaten und Zwischenergebnisse
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Beginn im Mai 2022
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Bewilligung bis Ende 2024
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abwechselnd an sechs Standorten
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bisher 15 Termine
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172 Menschen vor Ort erreicht
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davon 108 untersucht
Fazit: Viele Migrantinnen und Migranten aus Hepatitis-Hochprävalenzländern konnten bisher mit diesem Angebot erreicht und über Hepatitis und andere STI beraten werden. Mehrere Infektionen wurden aufgedeckt und die Menschen konnten mit der Unterstützung von Gesundheitsbotschafter*innen in ärztliche Behandlung übergeleitet werden.
„Hep Check“ als stadtteilbezogenes Beratungs- und Untersuchungsangebot mit Sprachmittlung ermöglicht neue Zugänge zu den Zielgruppen und zeichnet sich durch eine zunehmende Akzeptanz und Bekanntheit in den Communities aus.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
10. April 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany