Gesundheitswesen 2024; 86(S 02): S71
DOI: 10.1055/s-0044-1781786
Abstracts | BVÖGD, BZÖG, DGÖG
25.04.2024
Digitalisierung 1 08:30 – 10:00 | Saal X.9

Anbindung der Gesundheitsämter an die Telematik-Infrastruktur (TI)

N. Alves Vidal
1   G44 Sozialbehörde/ Amt für Gesundheit
,
F. Bausch
2   G4P Sozialbehörde/ Amt für Gesundheit
,
L. Dölger
3   G12 Sozialbehörde/ Amt für Gesundheit
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Die Telematikinfrastruktur (TI) ist die Plattform für Gesundheitsanwendungen in Deutschland und soll u.a. eine standardisierte und sichere digitale Kommunikation mit allen Akteuren im Gesundheitswesen ermöglichen. Die technische Anbindung der TI an die vorhandene IT-Infrastruktur soll so hergestellt werden, dass die MitarbeiterInnen der bezirklichen Fachämter Gesundheit aufwandsarm und störungsfrei innerhalb der Fachverfahren sowie gesichert nach „außen hin“ arbeiten können. Die Anbindung des ÖGD an die TI ist bundesweit grundsätzlich seit Juli 2022 möglich.

Zur Nutzung der TI sind bestimmte Module notwendig und vorgesehen: Dabei wird der Fachdienst KIM – Kommunikation im Medizinwesen als sicherer E-Mail-Dienst mit besonders großem Nutzen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst gesehen. Die MitarbeiterInnen der GÄ werden damit in der Lage versetzt, mit niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern, Krankenkassen und weiteren Leistungserbringern sicher und auf digitalem Weg zu kommunizieren. Die bisherigen Kommunikationsformen z.B. per ungesicherter Email oder Brief werden dadurch obsolet. Für niedrigschwellige Kommunikation soll ab Ende 2023 auch der erste Messengerdienst der Telematikinfrastruktur durch die gematik zugelassen werden. Der TI-Messenger (TIM) ermöglicht dabei zunächst die Kommunikation von Gesundheitseinrichtungen untereinander und in einer zweiten Ausbaustufe, voraussichtlich im Verlauf des Jahres 2024, auch die Kommunikation zwischen Leistungserbringern und Patientinnen und Patienten. TIM soll dabei auch mobil eingesetzt werden können.

Ausschließlich im Gesundheitsamt HH-Mitte werden -im Rahmen eines Modellprojekts der Gematik- darüber hinaus weitere Module wie z.B. die elektronische Patientenakte (ePA) und das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) eingeführt und auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Derzeit läuft mit den Modellprojektpartnern und mit dem Fachverfahrenshersteller Easysoft die Abstimmung, welche Module genau zum Einsatz kommen sollen. Der Anschluss weiterer Module wäre Inhalt von Folgeprojekten.



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Article published online:
10 April 2024

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