Rofo 2024; 196(S 01): S70
DOI: 10.1055/s-0044-1781674
Abstracts
Poster (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Sonstige Interventionen)

Usability Labor zur Evaluation von medizinischen Geräten in MR-gestützten Interventionen

D Düx
1   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Institut für Diagnostische Radiologie, Hannover
,
J Moritz
2   USE-Ing. GmbH, Stuttgart
,
B Janny
2   USE-Ing. GmbH, Stuttgart
,
J Glandorf
3   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
,
F Wacker
3   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
,
R Klank
2   USE-Ing. GmbH, Stuttgart
,
H Bennet
3   Medizinische Hochschule Hannover, Radiologie, Hannover
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Magnetresonanztomographie (MRT) geführte Interventionen (iMRI) sind vielversprechend. Der komplexe Workflow ist ein Hindernis für die Akzeptanz im klinischen Alltag, da heutige MRTs auf die Diagnostik ausgerichtet sind. MR-kompatible Produkte arbeiten oft unabhängig voneinander, was den Mangel an einer einheitlichen Technologieplattform verdeutlicht. Die Konzeption valider Workflows und die Identifikation von nutzungsbedingten Problemen ist Ziel der medizintechnischen Usability-Forschung. Medizinprodukte können frühzeitig auf MR-Umgebung und Workflow der iMRI optimiert werden.

Material und Methoden Im Rahmen des BMBF geförderten Forschungscampus Stimulate (Förderkennzeichen 13GW0473D) wurde ein Usability Labor in Magdeburg entwickelt. Dieses simuliert Interventionen im MRT grundlegend, um Anforderungen an Medizingeräte zu eruieren. Bewegungen und Interaktionen während der Intervention, sowie Gelenkwinkelstellungen im Schulter-, Hals- und Hüftbereich des Probanden können über Motion Tracking System erfasst werden. Videokameras und Audioaufnahmegeräte ermöglichen Einblicke in den Workflow.

Ergebnisse Das Usability Labor besteht aus einem Interventions-, Kontroll- und Beobachtungsraum, in dem Usability Experten die Datenaufzeichnung steuern und den Workflow beobachten können. Ein variabler MR-Mockup ermöglicht die Simulation verschiedener MR-Baugrößen und Lagerungssysteme für Patienten. Mittels Lautsprecher können Umgebungsgeräusche für einen hohen Immersionsgrad simuliert werden.

Schlussfolgerungen Das Usability Labor ermöglicht die Analyse neuer Verfahren in der iMRI für ein besseres Verständnis der Anforderungen an ein interventionelles MRT. In Zukunft können Medizinprodukte hinsichtlich ihrer Benutzerfreundlichkeit im MRT effektiver und ressourcensparender entwickelt werden. Aktuell wird eine Pilotstudie zur Validierung der Laborfunktionalität ausgewertet. Es wurde eine MR-geführte Leberbiopsie mit fünf Studienteilnehmern aus den Anwendergruppen „Radiologe“ und „Medizinischer Technologe für Radiologie“ simuliert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. April 2024

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