Rofo 2024; 196(S 01): S14
DOI: 10.1055/s-0044-1781506
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Gefäßdiagnostik

Verbesserte Bildqualität und Beurteilbarkeit Portkatheter-assoziierter Thrombosen durch virtuell monoenergetische Bildrekonstruktion in der Spektral-CT

J Tristram
1   Uniklinik Köln, Radiologie, Köln
,
D Maintz
2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
N Grosse Hokamp
2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
D Zopfs
2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Thrombosen sind eine häufige Komplikation bei einliegendem Portkatheter. Die rechtzeitige Erkennung von Thrombosen hat eine entscheidende Bedeutung für die Patientenversorgung. Jedoch ist die Detektion und Beurteilbarkeit einer Thrombose durch die von Fremdmaterial provozierten Artefakte erschwert. Mit der Einführung der Spektral-Detektor-Computertomographie (SDCT) besteht die Möglichkeit virtuell monoenergetische Bilder (VMI) zu rekonstruieren. Dadurch können u. a. die Artefakte von Fremdmaterial zu reduziert werden. Ziel dieser Arbeit war die Beurteilbarkeit von Portkatheter-assoziierten Thrombosen mittels VMI auszuwerten und zu konventionellen Bildern (CI) zu vergleichen.

Material und Methoden Retrospektiv wurden 32 SDCT von Patienten mit Portkatheter-assoziierter Thrombose in die von der Ethikkommissin genehmigten Studie eingeschlossen. Es wurden VMI (40-200 keV, in 10er-Schritten) und CI rekonstruiert. Die quantitative Analyse erfolgte mittels ROI-Messung (Standardabweichung, Mittelwert) der hyper- und hypointensen Artefaktanteile, des Thrombusmaterials und des kontrastierten Gefäßlumens. Das Signal- und Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis wurde ermittelt (S-/CNR). Die subjektive Analyse wurde von zwei erfahrenen Radiologen mittels 5-Punkte Likert-Skala erhoben.

Ergebnisse Im Vergleich zu CI, zeigen hochenergetische VMI eine deutliche Reduktion der hyper- und hypointensen Artefakte und verbessern somit die Beurteilbarkeit von Portkatheter-assoziierten Thrombosen (CI/VMI 200 keV: hypointens -9,6 ± 18,7 HU/11,4 ± 21,1 HU; hyperintens 300,9 ± 19,3 HU/89,1 ± 21,8 HU; Thrombus 47,5 ± 7,4 HU/17,9 ± 8,3 HU; all p<0,001). Das SNR wurde ebenfalls signifikant reduziert. Die subjektive Analyse zeigte zusätzlich eine signifikant verbesserte Beurteilbarkeit des Thrombus bei hochenergetischen VMI (140-200 keV) mit hoher Interrater-Reliabilität.

Schlussfolgerungen Hochenergetische mono-keV Rekonstruktionen verbessern die Beurteilbarkeit von Portkatheter-assoziierten Thrombosen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. April 2024

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