Pneumologie 2024; 78(S 01): S80-S81
DOI: 10.1055/s-0044-1778910
Abstracts
Interstitielle und seltene Lungenerkrankungen

Pulmonale Beteiligung im Rahmen einer Psoriasis vulgaris – ein Fallbericht aus unserem ILD-Board

N Wichmann
1   St. Marien Hospital; Pneumologie
,
K Schäfer
2   St. Marien Hospital; Innere Medizin und Pneumologie
,
H Orbach
3   St. Marien Hospital; St. Marien Hospital Köln; Pneumologie
,
A Turjalei
1   St. Marien Hospital; Pneumologie
,
R Büttner
4   Uniklinik Köln; Institut für Pathologie; Institut für Pathologie
,
A Schlesinger
5   St. Marien Krankenhaus Köln; Lungenklinik am St. Marien-Hospital, Köln; St. Marien – Hospital
› Institutsangaben
 

Einleitung Die Psoriasis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die sich vor allem kutan manifestiert. Sie ist mit einer Prävalenz bis zu 11,4% eine häufige Erkrankung im Erwachsenenalter. Neben der kutanen Manifestation kommt es bei bis zu 24% der Patienten zum Auftreten einer Psoriasis-Arthritis. Es wird weiterhin ein vermehrtes Auftreten von, auch pulmonalen, Komorbiditäten beschrieben. Wir stellen den Fall eines Patienten mit Psoriasis vulgaris und einer hiermit assoziierten Interstitiellen Lungenerkrankung (ILD) vor.

Klinische Darstellung Wir berichten von einem 51-jährigen Patienten, der an Psoriasis vulgaris leidet und seit zwei Jahren eine Therapie mit Tildrakizumab erhält. Hierunter kam es Monate vor dem Krankenhausaufenthalt zu einem sekundären Therapieversagen.

Wir übernahmen den Patienten aus einem anderen Krankenhaus, wo er sich aufgrund von progredienter Dyspnoe vorgestellt hatte. Dort war bereits eine Lungenarterienembolie diagnostiziert und therapiert worden. Außerdem wurde aufgrund des Verdachtes auf eine Infarktpneumonie antibiotisch therapiert. Trotzdem verschlechterte sich die respiratorische Situation zusehends bei einem radiologisch interstitiellen Muster mit zusätzlicher Milchglaszeichnung.

Nach Übernahme des High-Flow-pflichtigen Patienten beendeten wir die antibiotische Therapie und begannen eine Prednisolon-Stoßtherapie. Hierunter kam es zu einer klinischen Besserung. Das histologische Bild einer Gewebeprobe entsprach einer interstitiellen Lungenerkrankung vom Muster einer nichtspezifischen interstitiellen Pneumonie. Wir werteten den Befund daher als pulmonale Beteiligung im Rahmen der bekannten Psoriasis vulgaris und führten die Steroid-Therapie fort. Explizit wurde er nicht als protrahierte medikamentös induzierte Pneumontitis gewertet.

Zusammenfassung In dem von uns berichteten Fall zeigte sich eine Assoziation einer ILD mit Psoriasis vulgaris. Bei Patienten mit Psoriasis vulgaris sollte differentialdiagnostisch an die Möglichkeit des Auftretens einer ILD gedacht werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. März 2024

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