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DOI: 10.1055/s-0044-1778892
Kombinierter Einfluss von Wetterveränderungen und Vorerkrankungen auf das Pneumonie Risiko
Die ambulant erworbene Lungenentzündung (CAP) ist die häufigste Ursache für infektionsbedingte Todesfälle. Wir untersuchten die Wechselwirkung zwischen Wetterbedingungen und COPD mittels umfassender klinischer Daten von 5223 CAP-Patienten aus einer prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie (CAPNETZ) sowie mittels regionaler Informationen zu den meteorologischen Bedingungen und Luftbedingungen in Deutschland. Der Zeitraum der Rekrutierung erstreckt sich von 2007 bis 2017. Alle täglich verfügbaren Daten der Wetterstationen für diesen Zeitraum wurden einbezogen. Das Risiko einer CAP wurde besonders durch die Interaktion von meteorologischen Bedingungen und Luftbedingungen erhöht. Hier sind vor allem atmosphärische Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von 10 µm oder weniger (PM10) kombiniert mit einem geringen Luftdruck oder Veränderungen des Tagesminimum der Lufttemperatur kombiniert mit Veränderungen der Schwefeldioxid(SO2)-Konzentration entscheidende Faktoren, die das Risiko einer CAP erhöhen. Darüber hinaus gibt es bestimmte Konstellationen, wie z.B. die zuvor genannte Veränderung von Temperatur und SO2-Konzentration, die insbesondere bei Patienten mit COPD zu einem deutlich erhöhten Risiko einer CAP führen. Unsere Forschung könnte dazu beitragen, CAP-gefährdete Personen über mögliche Schutzmaßnahmen zu informieren und das Gesundheitssystem für kombinierte Wetter- und Lufthygienebedingungen vorzubereiten, die in Teilen der Bevölkerung die Wahrscheinlichkeit einer Lungenentzündung erhöhen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
01. März 2024
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