Pneumologie 2024; 78(S 01): S72
DOI: 10.1055/s-0044-1778892
Abstracts
COPD, Bronchiektasie, Cystische Fibrose

Kombinierter Einfluss von Wetterveränderungen und Vorerkrankungen auf das Pneumonie Risiko

T Brenner
1   Philipps Uni Marburg
,
A Link
1   Philipps Uni Marburg
,
C Reudenbach
1   Philipps Uni Marburg
,
B Weckler
1   Philipps Uni Marburg
,
H Pott
1   Philipps Uni Marburg
,
J Rupp
1   Philipps Uni Marburg
,
M Witzenrath
2   Charité-Universitätsmedizin Berlin; Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Intensivmedizin M.D.A. Schlafmedizin
,
G Rohde
3   Universitätsklinikum Frankfurt; Medizinische Klinik 1; Schwerpunkt Pneumologie/Allergologie
,
M Pletz
4   Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene; Institute of Infectious Diseases and Infection Control; Jena University Hospital
,
W Bertrams
5   Philipps Universität Marburg; Ilung – Institute for Lung Research
,
B Schmeck
6   Institut für Lungenforschung, Universities of Giessen and Marburg Lung Center, Philipps-Universität Marburg, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl); Klinik für Innere Medizin M.S. Pneumologie, Philipps-Universität Marburg, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl); Institute for Lung Research, Universities of Giessen and Marburg Lung Center, German Center for Lung Research (Dzl), Marburg, Germany
› Institutsangaben
 

Die ambulant erworbene Lungenentzündung (CAP) ist die häufigste Ursache für infektionsbedingte Todesfälle. Wir untersuchten die Wechselwirkung zwischen Wetterbedingungen und COPD mittels umfassender klinischer Daten von 5223 CAP-Patienten aus einer prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie (CAPNETZ) sowie mittels regionaler Informationen zu den meteorologischen Bedingungen und Luftbedingungen in Deutschland. Der Zeitraum der Rekrutierung erstreckt sich von 2007 bis 2017. Alle täglich verfügbaren Daten der Wetterstationen für diesen Zeitraum wurden einbezogen. Das Risiko einer CAP wurde besonders durch die Interaktion von meteorologischen Bedingungen und Luftbedingungen erhöht. Hier sind vor allem atmosphärische Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von 10 µm oder weniger (PM10) kombiniert mit einem geringen Luftdruck oder Veränderungen des Tagesminimum der Lufttemperatur kombiniert mit Veränderungen der Schwefeldioxid(SO2)-Konzentration entscheidende Faktoren, die das Risiko einer CAP erhöhen. Darüber hinaus gibt es bestimmte Konstellationen, wie z.B. die zuvor genannte Veränderung von Temperatur und SO2-Konzentration, die insbesondere bei Patienten mit COPD zu einem deutlich erhöhten Risiko einer CAP führen. Unsere Forschung könnte dazu beitragen, CAP-gefährdete Personen über mögliche Schutzmaßnahmen zu informieren und das Gesundheitssystem für kombinierte Wetter- und Lufthygienebedingungen vorzubereiten, die in Teilen der Bevölkerung die Wahrscheinlichkeit einer Lungenentzündung erhöhen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
01. März 2024

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