Ultraschall Med 2023; 44(S 01): S32
DOI: 10.1055/s-0043-1772337
Abstracts
Gynäkologie & Geburtshilfe
Poster

Wahrnehmung von speziellen Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft unter besonderer Berücksichtigung von Migration und Akkulturation

Robin Wenzel
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Frauenklinik) – Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Arkadius Polasik
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Frauenklinik) – Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Thomas W.P. Friedl
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Frauenklinik) – Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Steffen Walter
2   Universität Ulm, Ulm, Deutschland
,
Nathalie Wimmer
3   RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH, Ulm, Deutschland
,
Wolfgang Janni
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Frauenklinik) – Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Ulrike Friebe-Hoffmann
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Frauenklinik) – Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
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Einleitung und Fragestellung Ziel unserer Studie war es herauszufinden, ob es Unterschiede in der Wahrnehmung von speziellen Ultraschalluntersuchungen bei schwangeren Frauen mit und ohne Migrationshintergrund (MH) gibt. Hierbei wurden insbesondere soziodemografische Aspekte, der Migrationsstatus und der Akkulturationsgrad berücksichtigt.

Material und Methodik Innerhalb des Zeitraums vom 01.03.21-01.03.22 wurden 1000 Wöchnerinnen der Universitätsfrauenklinik Ulm mit Hilfe eines standardisierten (in insgesamt 9 Sprachen übersetzten) Fragebogens befragt. Bei einer Dropout Rate von 49,9% ergab sich eine Probandinnenzahl von n=511.

Ergebnisse: Insgesamt hatten 33,9% (20,0% 1. Generation; 13,9%≥2. Generation) von 440 befragten Patientinnen, mit verfügbarer Information zum Migrationsstatus, einen Migrationshintergrund; für 126 dieser Frauen konnte auch der Akkulturationsgrad (niedriger, mittlerer und hoher Assimilationsindex nach der Frankfurter Akkulturationsskala) bestimmt werden. Frauen mit MH nahmen signifikant weniger spezielle Ultraschalluntersuchungen in Anspruch (Nackentransparenz-Messung: p=0,031; Farbdoppler-Ultraschall: p=0,004; DEGUM II-Ultraschall: p=0,010; zusätzliche Ultraschalluntersuchung: p=0,044). Diese Unterschiede verringerten sich in den nachfolgenden Migrantengenerationen. Es konnte keine Assoziationen zwischen dem Assimilationsindex der Patientinnen mit MH und der Wahrnehmung von speziellen Ultraschalluntersuchungen beobachtet werden.

Zusammenfassung Unsere Studie weist darauf hin, dass es auch im Jahr 2022 noch Unterschiede in der Wahrnehmung von speziellen Ultraschalluntersuchungen bei Menschen mit MH gibt. Dies ist nur teilweise durch sozioökonomische Diskrepanzen und unterschiedliche Akkulturationsgrade zu erklären.



Publication History

Article published online:
29 August 2023

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