Z Gastroenterol 2023; 61(08): e547-e548
DOI: 10.1055/s-0043-1772017
Abstracts | DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Endoskopischen Interventionen – oberer GI-Trakt
Donnerstag, 14. September 2023, 11:10–12:30, Saal C2.2

Perkutane endoskopische Gastrostomie: Analyse von 500 PEG-Punktionen durch geschultes Assistenzpersonal

V. Reich
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin, Deutschland
,
C. Bojarski
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin, Deutschland
,
C. Treese
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin, Deutschland
,
T. Kinzel
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin, Deutschland
,
J. Buchkremer
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin, Deutschland
,
B. Siegmund
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin, Deutschland
,
F. Branchi
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Einlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) ist eine Standardprozedur der interventionellen Endoskopie. Üblicherweise erfolgt die PEG-Punktion durch ärztliches Personal.

Ziele Ziel unserer Studie war die Analyse der Sicherheit, Erfolgs- und Komplikationsrate von PEG-Punktionen angelegt durch geschultes Assistenzpersonal.

Methodik Seit 2018 werden PEG-Anlagen in unserer Abteilung routinemäßig von geschulten Pflegekräften durchgeführt. Wir haben retrospektiv alle konsekutiven Eingriffe eingeschlossen, die bis Januar 2022 durchgeführt wurden. Demografische und klinische Daten der Patienten, sowie technische Daten der PEG-Anlagen wurden erfasst.

Ergebnis Es wurden 500 PEG-Anlagen ausgewertet (siehe [Tab. 1]), davon 95 (19%) in Fadendurchzugstechnik, 34 (6.8%) mit direkter Punktion (PEXACT) und 371 (74.2%) mit der neu eingeführten Hybridtechnik, bei der eine Fadendurchzugs-PEG nach Gastropexie eingelegt wurde. Die Patienten (M/W 66,5/33,5%) hatten ein Durchschnittsalter von 68±18 Jahren. Die Hauptindikationen für die PEG-Anlage waren Krebserkrankungen (264, 52.8%, davon 225 Kopf- und Halstumore) und aufgrund von neurologischen Erkrankungen (Apoplex 20.8%, degenerative Erkrankungen 8%) oder von verlängertem Weaning (16.2%). Die durchschnittliche Dauer der Untersuchungen betrug 22±9 Minuten. Der mediane Krankenhausaufenthalt nach PEG-Anlage betrug 8 Tage (Interquartilabstand 4-14 Tage). Komplikationen traten in 12,4% der Fälle auf, von denen 49 Ereignisse (9.8%) als Minor-Komplikationen wie lokale Infektionen und Blutungen und nur 13 (2.6%) als Major-Komplikationen definiert wurden, bei denen in 4 Fällen (0.8%) ein chirurgischer Eingriff erforderlich war.

Tab. 1

Charakteristika der Patient:innen aus unserer PEG-Kohorte

Patienten (n)

500

Weiblich/männlich (n,%)

167 (33.5)/ 333 (66.5)

Alter (Jahren)

68±13

BMI (kg/m2)

24±5

Hauptdiagnose

Tumor

264 (52.8)

  • Kopf/Hals-Tumor

  • Ösophaguskarzinom

  • sonstige

225 (45.0)

Neurologische Erkrankung

12 (2.4)

  • Primäre neurologische Erkrankung

  • Sek. neurologische Komplikation

35 (7.0)

Sonstige Diagnosen

224 (44.8)

187 (37.4)

37 (7.4)

12 (2.4)

Indikation

  • Dysphagie/Malnutrition

  • Prophylaktisch*

  • Ablauf-PEG

  • Parkinson-Therapie

274 (54.8)

204 (40.8)

12 (6.0)

10 (2.0)

PEG-Technik

Fadendurchzug

95 (19.1)

Direkt-Punktion

34 (6.8)

Hybrid-Technik

369 (74.1)

Erfolgsrate und Komplikationen

Technischer Erfolg

493 (98.6)

Komplikationen

62 (12.4)

Minor

49 (9.8)

  • Lokale Schmerzen

  • Wundinfektion/Entzündung

  • Lokale Blutung

  • Leckage

  • Abdominelle Beschwerden

16 (3.2)

Major

15 (3.0)

  • Pneumoperitoneum

  • Fehllage der PEG

  • Peritonitis

  • Schwere Blutung

5 (1.0)

4 (0.8)

9 (1.8)

13 (2.6)

4 (0.8)

4 (0.8)

3 (0.6)

2 (0.4)

*vor Beginn Radio-Chemotherapie bei Kopf-Hals Tumoren; Es sind die Mittelwerte mit Standardabweichung oder die Absolutangaben mit entsprechendem Prozentualanteil angegeben.; BMI, Body Mass Index, PEG, perkutane endoskopische Gastrostomie.

Schlussfolgerung Erstmals konnten unsere Daten an 500 PEG-Anlagen zeigen, dass das spezialisierte Endoskopie-Assistenzpersonal in der Lage ist, die PEG-Anlage effizient und sicher durchzuführen und dass alle Voraussetzungen für eine breitere Einführung dieser Praxis im klinischen Alltag gegeben sind.



Publication History

Article published online:
28 August 2023

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