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DOI: 10.1055/s-0043-1772017
Perkutane endoskopische Gastrostomie: Analyse von 500 PEG-Punktionen durch geschultes Assistenzpersonal
Einleitung Die Einlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) ist eine Standardprozedur der interventionellen Endoskopie. Üblicherweise erfolgt die PEG-Punktion durch ärztliches Personal.
Ziele Ziel unserer Studie war die Analyse der Sicherheit, Erfolgs- und Komplikationsrate von PEG-Punktionen angelegt durch geschultes Assistenzpersonal.
Methodik Seit 2018 werden PEG-Anlagen in unserer Abteilung routinemäßig von geschulten Pflegekräften durchgeführt. Wir haben retrospektiv alle konsekutiven Eingriffe eingeschlossen, die bis Januar 2022 durchgeführt wurden. Demografische und klinische Daten der Patienten, sowie technische Daten der PEG-Anlagen wurden erfasst.
Ergebnis Es wurden 500 PEG-Anlagen ausgewertet (siehe [Tab. 1]), davon 95 (19%) in Fadendurchzugstechnik, 34 (6.8%) mit direkter Punktion (PEXACT) und 371 (74.2%) mit der neu eingeführten Hybridtechnik, bei der eine Fadendurchzugs-PEG nach Gastropexie eingelegt wurde. Die Patienten (M/W 66,5/33,5%) hatten ein Durchschnittsalter von 68±18 Jahren. Die Hauptindikationen für die PEG-Anlage waren Krebserkrankungen (264, 52.8%, davon 225 Kopf- und Halstumore) und aufgrund von neurologischen Erkrankungen (Apoplex 20.8%, degenerative Erkrankungen 8%) oder von verlängertem Weaning (16.2%). Die durchschnittliche Dauer der Untersuchungen betrug 22±9 Minuten. Der mediane Krankenhausaufenthalt nach PEG-Anlage betrug 8 Tage (Interquartilabstand 4-14 Tage). Komplikationen traten in 12,4% der Fälle auf, von denen 49 Ereignisse (9.8%) als Minor-Komplikationen wie lokale Infektionen und Blutungen und nur 13 (2.6%) als Major-Komplikationen definiert wurden, bei denen in 4 Fällen (0.8%) ein chirurgischer Eingriff erforderlich war.
Charakteristika der Patient:innen aus unserer PEG-Kohorte |
|
---|---|
Patienten (n) |
500 |
Weiblich/männlich (n,%) |
167 (33.5)/ 333 (66.5) |
Alter (Jahren) |
68±13 |
BMI (kg/m2) |
24±5 |
Hauptdiagnose |
|
Tumor |
264 (52.8) |
|
225 (45.0) |
Neurologische Erkrankung |
12 (2.4) |
|
35 (7.0) |
Sonstige Diagnosen |
224 (44.8) |
187 (37.4) |
|
37 (7.4) |
|
12 (2.4) |
|
Indikation |
|
|
274 (54.8) |
204 (40.8) |
|
12 (6.0) |
|
10 (2.0) |
|
PEG-Technik |
|
Fadendurchzug |
95 (19.1) |
Direkt-Punktion |
34 (6.8) |
Hybrid-Technik |
369 (74.1) |
Erfolgsrate und Komplikationen |
|
Technischer Erfolg |
493 (98.6) |
Komplikationen |
62 (12.4) |
Minor |
49 (9.8) |
|
16 (3.2) |
Major |
15 (3.0) |
|
5 (1.0) |
4 (0.8) |
|
9 (1.8) |
|
13 (2.6) |
|
4 (0.8) |
|
4 (0.8) |
|
3 (0.6) |
|
2 (0.4) |
*vor Beginn Radio-Chemotherapie bei Kopf-Hals Tumoren; Es sind die Mittelwerte mit Standardabweichung oder die Absolutangaben mit entsprechendem Prozentualanteil angegeben.; BMI, Body Mass Index, PEG, perkutane endoskopische Gastrostomie.
Schlussfolgerung Erstmals konnten unsere Daten an 500 PEG-Anlagen zeigen, dass das spezialisierte Endoskopie-Assistenzpersonal in der Lage ist, die PEG-Anlage effizient und sicher durchzuführen und dass alle Voraussetzungen für eine breitere Einführung dieser Praxis im klinischen Alltag gegeben sind.
Publication History
Article published online:
28 August 2023
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Georg Thieme Verlag
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