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DOI: 10.1055/s-0043-1770489
Gesundheitspolitik verstehen! Aber wie? Die Entwicklung eines Planspiels in der Public Health-Lehre
Einleitung Krisen sind meist von politischen Entscheidungen geprägt, die von Bürger*innen oft schwer nachzuvollziehen sind. Dies kann zu Unsicherheiten und kognitiver Dissonanz führen. Das Verstehen komplexer politischer Abläufe stellt in diesem Zusammenhang eine Gesundheitsressource dar. In der akad. Ausbildung der Gesundheitsberufe steht die Lehre im Bereich Public Health (P.H.) vor der Aufgabe, jene komplexen Abläufe – bestenfalls interprofessionell- zu berücksichtigen. Studierende sollen befähigt werden, als reflektierte * r Praktiker*in Entscheidungen gesundheitspolitischer Akteur*innen nachvollziehen und entsprechend handeln zu können.
Methoden Im Rahmen eines Projektes zur interprofessionellen Lehrentwicklung wurden Studierende und Lehrende der Gesundheitsberufe zu ihren Erfahrungen und Ansprüchen in Bezug auf die Vermittlung von P.H.-Inhalten befragt. Die Datenerhebung erfolgte in drei Fokusgruppen mit Studierenden sowie neun Interviews mit Lehrenden.
Ergebnisse Die Ergebnisse zeigten, dass Gesundheitssystemwissen bislang für Studierende schwer verstehbar erscheint, aber gleichzeitig aus Sicht aller Befragten als besonders bedeutsam angesehen wird. Auf Basis der Ergebnisse wurde ein Planspiel entwickelt, um P.H.-Inhalte über Disziplingrenzen hinweg verstehbar zu gestalten.
Schlussfolgerung Gesundheitspolitische Zusammenhänge müssen bereits im Rahmen des Studiums verstanden werden, damit dies als Ressource für die eigene Handlungskompetenz genutzt und ein Beitrag zur Professionalisierung im Praxisalltag geleistet werden kann.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
22. August 2023
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Georg Thieme Verlag
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