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DOI: 10.1055/s-0043-1762734
Fast Food-Restaurantdichte, sozioökonomische Faktoren und Prävalenz von Übergewicht/Adipositas bei einzuschulenden Kindern: Eine Sozialraumanalyse in Frankfurt
Hintergrund Übergewicht und Adipositas gilt als globales Public-Health Problem und kann zu physischen, psychischen und sozialen Einschränkungen der Betroffenen führen. Übergewicht in der Kindheit gilt als Prädiktor für Fettleibigkeit im Erwachsenenalter, erhöht die Wahrscheinlichkeit für Diabetes Mellitus Typ 2, koronare Herzkrankheiten oder Hypertonie und kann die Lebenserwartung verkürzen. Regelmäßiger Konsum von Fast Food kann Übergewicht/Adipositas begünstigen. Der hohe Gehalt an Zucker, Salz und Fett ist dabei ausschlaggebend. Insbesondere bei Kindern kann ein regelmäßiger Konsum zu Entwicklungsverzögerungen führen. Ziel der vorliegenden Sozialraumanalyse ist es mögliche Zusammenhänge zwischen Fast Food-Restaurantdichte, sozioökonomischen Faktoren und Übergewichtsraten bei Einschüler:innen zu untersuchen.
Methodik Daten des Gewerberegisters der Stadt Frankfurt am Main (Ordnungsamt) aller Gastronomiebetriebe mit Datenstand September 2022 wurden zur Verfügung gestellt, um die Dichte der Fast Food-Restaurants in den Stadtteilen/ Stadtbezirken in Frankfurts am Main zu ermitteln. Die nahezu 3800 vorhandenen Einträge werden dafür hier zunächst geclustert in Gruppen: Restaurant, Cafés, Kneipen/Bars und Fast Food sowie Sonstiges. Teilweise müssen die Einträge mit Google Maps abgeglichen werden. Sozioökonomische Parameter der amtlichen Statistik werden herangezogen und mit den ermittelten Gruppen auf Stadtteilebene/Stadtbezirksebene verschnitten, um Assoziationen zu erkennen. In einem weiteren Schritt wird die Rate an Übergewicht/ Adipositas von Einschüler:innen in der jeweiligen räumlichen Einheit mittels Daten der Schuleingangsuntersuchungen (2017-2022) sozialräumlich verschnitten, um mögliche Zusammenhänge mit dem Gewichtsstatus zu identifizieren. Die sozialräumlichen Analysen erfolgen mit ARC GIS Pro und die statistischen Analysen mit SPSS 22.
Ergebnisse Derzeit liegen noch keine Analyseergebnisse vor. Es wird angenommen, dass es einen Zusammenhang der Dichte von Fast Food-Restaurants und der Prävalenz von Übergewicht/Adipositas gibt, da bisherige Forschungsarbeiten zum Thema diese Ergebnisse zeigt. Auch wird der Hypothese nachgegangen, dass der soziale Status in den Stadtteilen einen Zusammenhang zu der Dichte von Fast Food-Restaurants und der Prävalenz von Adipositas bei Kindern aufzeigt.
Diskussion Die Ergebnisse sollen Hinweise liefern, in welchen sozialräumlichen Einheiten der Stadt Frankfurt am Main sowohl verhaltens- (z.B. Stärkung Gesundheitskompetenz von Eltern zu Ernährung und Bewegung durch KoGi-Lotsen) als auch verhältnisbezogene Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention (z.B. Angebot an Essens- und Nahrungsangeboten im Quartier) zur Adipositasprävention angezeigt sind.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
08. März 2023
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Georg Thieme Verlag
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