Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2023; 51(01): 5
DOI: 10.1055/s-0043-1760803
Abstracts | DVG

Der Effekt von Metronidazol im Vergleich zu einem Synbiotikum auf ausgewählte intestinale Bakterien und auf die klinische Verbesserung bei Hunden mit akutem Durchfall

H Stübing
1   Medizinische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
A Reisinger
1   Medizinische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
J S Suchodolski
2   Gastrointestinal Laboratory, Department of Small Animal Clinical Sciences, Texas A&M University, TAMU, College Station, Texas, United States of America
,
M Werner
3   Klinik für Kleintiermedizin, Universität Zürich, Zürich, Schweiz
,
S Unterer
3   Klinik für Kleintiermedizin, Universität Zürich, Zürich, Schweiz
,
K Hartmann
1   Medizinische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
K Busch
1   Medizinische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
› Institutsangaben
 

Ziel der Studie war die Evaluation des Effekts von Metronidazol versus eines Synbiotikums auf die klinische Verbesserung sowie auf Escherichia coli, Clostridium perfringens und Clostridium hiranonis.

Neunzehn Hunde mit AD (<5Tagen) wurden in diese prospektive, randomisierte, doppel-geblindete klinische Studie eingeschlossen und in zwei Gruppen unterteilt (METg; n=12; 10–20 mg/kg BID p.o. und SYNg; n=7; E. faecium DSM 10663 NCIMB 10415/4b1707; 108 KBE/kg p.o. BID jeweils für 7 Tage). E. coli, C. perfringens und C. hiranonis, wurden im Kot über eine quantitative PCR am Tag 0, 6 und 30 analysiert. Kotkonsistenz und Kotabsatzfrequenz wurden täglich über 11 Tage durch den Besitzer/-in dokumentiert. Statistisch ausgewertet wurde über gemischte Modelle mit wiederholten Messungen.

Es ergab sich zu keinem Zeitpunkt ein signifikanter Unterschied in der Verbesserung der Kotkonsistenz (p = 0,25) oder Kotabsatzfrequenz (p = 0,91) zwischen beiden Gruppen. Zu Beginn gab es keinen signifikanten Unterschied in der bakteriellen Zusammensetzung zwischen beiden Gruppen. E. coli stieg signifikant in der METg im Vergleich zur SYNg am Tag 6 (METg: median: 7,5; min-max: 5,8–8,2; SYNg: median: 3,7; min–max: 1,4–8,0; p=0,003) und Tag 30 (METg: median: 6,8; min–max: 2,2–8,3; SYNg median: 2,7; min–max: 1,4–7,3; p=0,003) an. Kein signifikanter Unterschied konnte bezüglich C. perfringens zwischen beiden Gruppen im Verlauf gefunden werden. Ein signifikanter Abfall von C. hiranonis wurde in der METg an Tag 6 (METg: median: 0.6; min–max: 0,1–6,4) im Vergleich zu der SYNg (SYNg: median: 6,5; min–max: 5,6–6,8; p<0,0001) und an Tag 30 (METg: median: 6,2; min–max: 0,1–7,0; SYNg: median 6,6; min–max: 5,9–7,0, p<0,0001) festgestellt.

Es ergab sich keine schnellere klinische Verbesserung durch Metronidazol im Vergleich zum Synbiotikum. Vielmehr wurde deutlich, dass Metronidazol einen Anstieg von E. coli und einen Abfall von C. hiranonis induziert, aber keinen Effekt auf C. perfringens hat.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. März 2023

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