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DOI: 10.1055/s-0043-121491
Herausforderungen und Grenzen beim Umgang mit Diversity in Rehabilitationseinrichtungen
Publication History
Publication Date:
16 April 2018 (online)
Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland
Deutschland ist ein Einwanderungsland, und das schon mind. seit dem Beginn der Arbeitsmigration vor 6 Jahrzehnten. Bis zur Jahrtausendwende war das politisch nicht gewünscht und wurde daher weitgehend ignoriert. Heute hat aber mehr als ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund. Diese Menschen sind selbst nach Deutschland zugewandert oder stammen von Zuwanderern/innen ab. (Spät-)Aussiedlern/innen sowie türkeistämmige Menschen sind die größten Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund.
Bis heute wird in vielen gesundheitsbezogene Datensätzen nur das Merkmal „Nationalität“ mitgeführt, das keine sichere Erkennung des Migrationshintergrunds erlaubt. Die vorhandenen Daten zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund häufiger und in jüngeren Jahren an chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus sowie altersbedingten Verschleißerscheinungen erkranken. Auch psychische Erkrankungen sind häufiger. Dazu tragen ein niedrigerer sozialer Status, Informationsdefizite und unzureichende Kenntnisse der deutschen Sprache bei. Aufgrund körperlich belastender Arbeitsbedingungen haben Menschen ausländischer Staatsangehörigkeit eine fast doppelt so hohe Erwerbsminderungsquote wie deutsche Staatsangehörige. Ähnlich wie auch bei Berufskrankheiten werden diese Unterschiede mit zunehmendem Alter größer. Menschen mit Migrationshintergrund benötigen daher eine adäquate rehabilitative Versorgung. Als Beitragszahler Innen im Sozialversicherungssystem haben sie darauf auch gleichberechtigten Anspruch.