Transfusionsmedizin 2018; 8(01): 24-32
DOI: 10.1055/s-0043-121416
Übersicht
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychologische Optionen zur Reaktivierung und Bindung von Blutspendern

Options to Reactivate Blood Donors and to Increase Donor Loyalty – a Psychological Perspective
Klara Greffin
1   Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Institut für Psychologie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald
,
Holger Muehlan
1   Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Institut für Psychologie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald
,
Ariane Sümnig
2   Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
,
Silke Schmidt
1   Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Institut für Psychologie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Greifswald
,
Andreas Greinacher
2   Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald
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Publication History

Publication Date:
20 February 2018 (online)

Zusammenfassung

Das derzeitige Verhältnis von Vollblutspendern und -empfängern[ 1 ] wird in Zukunft weiter aus dem Gleichgewicht geraten: Der demografische Wandel und die Zunahme von Spenderausschlusskriterien führen zu einer Reduktion potenzieller Vollblutspender, während der Bedarf an Blutprodukten weiterhin steigt. Aus diesem Grund wird die Rekrutierung von Neuspendern allein nicht ausreichend sein, um einen stabilen Spenderpool zu erhalten. Um die Versorgung mit Blutprodukten zukünftig trotzdem gewährleisten zu können, rücken alternative Interventionsoptionen zunehmend in den Vordergrund. Der vorliegende Artikel zeigt psychologische Optionen auf, die auf die Begrenzung des drohenden Blutkonservenmangels abzielen, und richtet dabei den Fokus auf die wichtigste Ressource[ 2 ] – den Blutspender. Dafür sollen ergänzende Reaktivierungsmaßnahmen, die der Initiierung eines erneuten Blutspendeversuchs dienen, erläutert und diskutiert werden. Anschließend wird das Konstrukt der Spenderloyalität als eine aussichtsreiche Möglichkeit der langfristigen Spenderbindung vorgestellt.

Abstract

Demographic changes and increasingly stringent criteria for blood donor exclusion are projected to lead to a reduction in the number of donors, while the demand for blood products continues to increase. Recruitment of first time donors will not be adequate to maintain a donor pool sufficient to meet demand. To guarantee the supply of blood products in the face of an impending lack of whole blood donors, researchers are focusing on alternatives to first time donor recruitment. The current article explores psychological approaches aimed at reducing the projected shortfall in the supply of blood products by focusing on the voluntary blood donor as the most important resource[ 3 ]. Therefore, options for improving donor reactivation are discussed and the concept of donor loyalty is introduced as an approach to maximize long-term donor retention.

1 Trotz der Verwendung des generischen Maskulinums sind in diesem Artikel grundsätzlich alle Geschlechter gemeint.


2 Mit dieser Formulierung ist nicht die Anschauung verbunden, dass es sich bei Menschen um reine Ressourcen handelt. Dieser Hinweis findet auch im Falle der wiederholten Verwendung der Formulierung Anwendung.


3 This formulation is not linked to the opinion that humans are nothing but resources. Please take this note into account for further use of this formulation.