Pädiatrie up2date 2019; 14(01): 39-55
DOI: 10.1055/s-0043-120390
Infektionskrankheiten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Impfempfehlungen für Kinder und Jugendliche

Frank Kowalzik
,
Fred Zepp
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Publication Date:
28 March 2019 (online)

Schutzimpfungen haben Millionen von Menschenleben gerettet und gehören zu den wirkungsvollsten und kostengünstigsten Präventivmaßnahmen der modernen Medizin. Neben dem individuellen Schutz einer geimpften Person kann bei einem Durchimpfungsgrad von mehr als 95% der Bevölkerung die Verminderung der Zirkulation des entsprechenden Krankheitserregers erreicht werden. Den Grundbaustein dazu legt die Grundimmunisierung in den ersten beiden Lebensjahren.

Kernaussagen
  • Die Grundimmunisierung in den ersten beiden Lebensjahren stellt das Fundament für die Entwicklung eines umfassenden Impfschutzes dar.

  • Wiederholungsimpfungen (Booster-Impfungen) sind entscheidend für die Entwicklung einer langanhaltenden schützenden Immunität.

  • Die in den Impfempfehlungen angegebenen Zeitabstände für Impfungen und Auffrischimpfungen sollten eingehalten werden.

  • Bei der Komplettierung eines Impfprogramms gilt der Grundsatz: „Jede Impfung zählt.“

  • Seit 2018 ist die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) für Mädchen und Jungen im Alter von 9 – 14 Jahren mit 2 Impfdosen im Abstand von mindestens 6 Monaten empfohlen.

  • In Deutschland sollen ausschließlich quadrivalente Influenza-Impfstoffe verimpft werden.

  • Die Tabelle zur postexpositionellen Tetanus-Immunprophylaxe im Verletzungsfall wurde überarbeitet, sodass Ärzte abhängig von Impfstatus und Zeitpunkt der letzten Tetanus-Impfung schnell entscheiden können, wann ein Kombinationsimpfstoff (TdaP) und wann ein Tetanus-Immunglobulin (TIG) verabreicht werden sollte.