Achtsamkeit und Selbstfürsorge

Ulrike Anderssen-Reuter, Hrsg.: Achtsamkeit in Psychotherapie und Psychosomatik – Haltung und Methode
Schattauer 2011
ISBN: 9783794527458
349 Seiten, 44,99 €

Achtsamkeit ist inzwischen als eine hilfreiche psychotherapeutische Methode anerkannt, die Eingang gefunden hat in den klinischen bzw. psychotherapeutischen Alltag. Die Leser erhalten in diesem Buch einen umfassenden Überblick zu diesem Thema. In den übersichtlich gestalteten Kapiteln wird zunächst nach den (christlichen) Wurzeln von Achtsamkeit in unserer westlichen Kultur gesucht. Anschließend werden psychoanalytisch und verhaltenstherapeutisch orientierte achtsamkeitsbasierte Ansätze vorgestellt, wie z. B. Mindfulness-Based Stress Reduction, Mindfulness-Based Cognitive Therapy, Hakomi und Konzentrative Bewegungstherapie. Es wird Einblick gegeben in die konkreten Einsatzmöglichkeiten dieser Methoden bei der Behandlung von Störungsbildern, z. B. der generalisierten Angststörung, chronischem Schmerz, Abhängigkeitserkrankungen und rezidivierenden depressiven Störungen. Den Abschluss dieses anschaulichen und schulenübergreifenden Übersichtswerks bildet die Vorstellung empirischer Ansätze in der Achtsamkeitsforschung und deren Forschungsstand.

Johannes Michalak, Thomas Heidenreich, J. Mark Williams: Achtsamkeit – Fortschritte der Psychotherapie (Bd.48)
Hogrefe 2012
ISBN: 9783801722364
83 Seiten, 19,95 €

Mit diesem Buch erhalten Leser einen ersten praxisnahen Einblick in das theoretische Modell sowie die therapeutische Arbeit der Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT) bei Patienten mit rezidivierenden depressiven Episoden bzw. chronischer Depression. Den größten Anteil macht dabei die Beschreibung zentraler Achtsamkeitsübungen der MBCT aus, z. B. des Body-Scans, der Sitzmeditation sowie Sinnes- und Atemübungen. Die Leser erhalten zahlreiche informative und hilfreiche Vorschläge zu deren konkreter Durchführung mit Patienten, ebenso zum Umgang mit auftretenden Schwierigkeiten der Patienten im Übungsverlauf. Darüber hinaus werden Hinweise gegeben zur Indikation, den Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der MBCT in der Arbeit mit akut depressiven Patienten und anderen Patientengruppen mit ungünstigen, sich wiederholenden Gedanken und Sorgen. Es eignet sich somit sehr gut als Einstiegsbuch in die Arbeit mit MBCT.

Zindel V. Segal, J. Mark Williams, John D. Teasdale: Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie der Depression – ein neuer Ansatz zur Rückfallprävention
dgvt 2008
ISBN: 9783871590771
392 Seiten, 48,00 €

Zehn Jahre nach der ersten Veröffentlichung der Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT) widmen sich die Autoren in der 2. überarbeiteten und erweiterten Auflage dem aktuellen Stand der MBCT. Im 1. Teil des Buches schildern sie zunächst auf eindrückliche Weise, wie aus dem Forschungsauftrag, eine Therapie zur Rückfallprophylaxe von rezidivierenden Depressionen zu entwickeln, eine achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie entstand. Eine optimierte Beschreibung der insgesamt 8 Therapieeinheiten der MBCT erfolgt im 2. Teil des Buches. Sie wird ergänzt von einer CD mit hilfreichen Achtsamkeitsübungen sowie Arbeits- und Informationsblättern. Außerdem werden Behandlungskomponenten vorgestellt, die aufgrund der in den letzten Jahren gesammelten Anwendungserfahrungen neu entwickelt worden sind. Im 3. Teil erfahren die Leser mehr über den Forschungsstand zur Wirksamkeit der MBCT. Dieses mitreißend geschriebene Buch bereitet beim Lesen besonders viel Freude und regt zu einem aktiven Praktizieren von Achtsamkeit an.

Tatjana Schnell: Psychologie des Lebenssinns
Springer 2016
ISBN: 9783662489215
202 Seiten, 29,99 €

Krisenhafte Lebensereignisse gehen meist mit dem Hinterfragen des persönlichen Lebenssinns einher – was sicherlich auch ein Grund dafür ist, warum sich dieses Thema sehr häufig in der psychotherapeutischen Arbeit wiederfindet und sich eine Beleuchtung dieses Themas durchaus lohnt. Die Autorin, eine international anerkannte Sinnforscherin, verfolgt mit dem vorliegenden Buch das Ziel, Therapeuten Hilfestellung zu geben – sowohl bei der Reflexion des eigenen Lebenssinns als auch bei der Bearbeitung von Sinnfragen ihrer Patienten. So gibt sie Basisinformationen über bestehende Definitionen, theoretische Ansätze, Forschungsergebnisse und die (diagnostischen) Erfassungsmöglichkeiten des Konstrukts „Lebenssinn“. Am Ende jedes Kapitels erhält der Leser anhand von Fragen und Texten die Möglichkeit zur Selbstreflexion. Diese eignen sich problemlos auch dafür, Sinnfragen von Patienten im Verlauf eines psychotherapeutischen Prozesses aufzugreifen und zu bearbeiten, was dieses leicht verständliche, gut gegliederte Buch zu einem hervorragenden Impulsgeber für die psychotherapeutische Praxis macht.

Dieter Frey, Hrsg.: Psychologie der Werte. Von Achtsamkeit bis Zivilcourage – Basiswissen aus Psychologie und Philosophie
Springer 2016
ISBN: 9783662480137
325 Seiten, 29,99 €

Werte leiten menschliches Denken und Handeln und prägen das tägliche Miteinander in einer Gesellschaft. Das vorliegende Buch lädt deshalb alle, zu deren Aufgaben die Vermittlung von Werten zählt, wie Eltern, Erzieher und Führungskräfte, aber auch alle an diesem Thema Interessierten, dazu ein, sich mit der darin enthaltenen Auswahl von 25 Werten auseinanderzusetzen. Die in alphabetischer Reihenfolge aufgeführten Werte werden in einer einheitlichen Gliederung vorgestellt: einer Definition des jeweiligen Wertes folgen die theoretische Einordnung und die Darstellung des aktuellen Forschungsstandes hierzu; danach erhalten die Leser Impulse, wie sie das Leben von Werten im eigenen Alltag gestalten und wie sie werteorientiertes Handeln fördern können. Den Autoren ist insgesamt ein schönes, übersichtlich gestaltetes Nachschlagewerk gelungen, das dazu animiert, es immer wieder zum Querlesen in die Hand zu nehmen und sich Denkanstöße zur Selbstreflexion der eigenen Wertvorstellungen, Diskussionsstoff sowie Impulse zur praktischen Umsetzung zu holen.

Renate Frank, Hrsg.: Therapieziel Wohlbefinden – Ressourcen aktivieren in der Psychotherapie
Springer 2017
ISBN: 9783662534700
336 Seiten, 39,99 €

Die meisten Patienten begeben sich mit dem Ziel in eine Psychotherapie, sich danach besser zu fühlen und ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Im Laufe einer Therapie passiert es jedoch häufig, dass durch eine Zentrierung auf Problembereiche keine Ausrichtung mehr erfolgt „auf all jene Fähigkeiten, die möglichst nachhaltig ein psychisch gesundes Leben mit Glück, Zufriedenheit, Vitalität und Lebenssinn ermöglichen“. Das Buch liefert hierzu einen fundierten Überblick über salutogenetische Therapieansätze, die ganz spezifisch Wohlbefinden und menschliche Stärken in den Behandlungsfokus nehmen. Dazu werden in Einzelbeiträgen die wichtigsten und bekanntesten Therapieansätze vorgestellt: die euthyme Therapie und die ressourcenorientierte Arbeit, aber auch achtsamkeitsbasierte Ansätze, die Positive Psychologie, narrative Ansätze sowie die systemische Therapie. Ein neues Kapitel widmet sich auch dem sog. eudaimonischen Wohlbefinden. Danach wird ausführlich auf einzelne Facetten des Wohlbefindens und direkte Beeinflussungsmöglichkeiten in der Therapie eingegangen, z. B. persönliche Ziele und Werte, Freuden-Biografie, Bindungswünsche, Sinnesgenüsse sowie die Förderung von Wohlbefinden bei älteren Menschen. Im letzten Teil rundet die Darstellung neurobiologischer Grundlagen des Wohlbefindens dieses gelungene Übersichtswerk ab.

Friederike Potreck-Rose, Gitta Jacob: Selbstzuwendung, Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen – Psychotherapeutische Interventionen zum Aufbau von Selbstwertgefühl
Klett-Cotta 2016
ISBN: 9783608891942
245 Seiten, 27,00 €

Dieses bereits in der 10. Auflage erschienene Buch lässt sich als „Klassiker“ der psychotherapeutischen Arbeit mit dem Thema Selbstwert bezeichnen. Im 1. Teil geben die beiden Autorinnen zunächst einen Überblick über den Stand der wissenschaftlichen Forschung und der Theorien zu der Thematik. Basierend auf dem psychotherapeutischen Selbstwertmodell setzen die im 2. Teil vorgestellten Interventionen vorwiegend an den Dimensionen Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen an. Gut strukturierte und leicht lesbare Behandlungsvorschläge, Übungsinstruktionen sowie eine Vielzahl praktischer Beispiele bieten Anregungen zu deren individueller Anwendung in der psychotherapeutischen Praxis. Schwerpunkte bilden dabei die Förderung einer achtsamkeitsbasierten Selbstzuwendung, die Stärkung der Fähigkeit zur Selbstfürsorge, die Korrektur dysfunktionaler Grundannahmen und letztendlich die Vermittlung von Strategien zur Selbstregulation und Selbstkontrolle. Mit diesem gelungenen Buch erhalten alle Psychotherapeuten, die nach Behandlungsmöglichkeiten für ihre Patienten mit Selbstwertproblematiken suchen, wertvolle Anregungen.

Johannes Michalak, Petra Meibert, Thomas Heidenreich: Achtsamkeit üben – Hilfe bei Stress, Depression, Ängsten und häufigem Grübeln
Hogrefe 2017
ISBN: 9783801726768
60 Seiten, 8,95 €

Das Selbsthilfebuch will von Depressionen, Ängsten und starkem Grübeln betroffenen Personen durch die Vorstellung achtsamkeitsbasierter Übungen Hilfestellung zu deren Bewältigung geben. Zu Beginn erhalten diese zunächst Basiswissen zu den Symptomen von Depressionen und Ängsten sowie deren Entstehungs- und aufrechterhaltenden Bedingungen. Der Hauptteil des Buches widmet sich anschließend dem Thema Achtsamkeit, den theoretischen Hintergründen sowie den Zielen und Wirkfaktoren dieses Ansatzes. Ausführliche Anleitungen zu formellen und informellen Achtsamkeitsübungen, ergänzt mit Erläuterungen und Patientenbeispielen, regen zum Üben an. Leser, die an einer vertiefenden Auseinandersetzung mit der Achtsamkeitspraxis interessiert sind, erhalten einen Überblick über die einzelnen Bausteine der beiden Gruppenprogramme Mindfulness-Based Stress Reduction und Mindfulness-Based Cognitive Therapy. Eine Literatur-, Audio-CD- und Adressliste rundet diesen leicht lesbaren und schönen Ratgeber ab.

Claus Derra, Corinna Schilling: Achtsamkeit und Schmerz – Stress, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Schmerz wirksam lindern
Klett-Cotta 2017
ISBN: 9783608960990
208 Seiten, 25,00 €

Dieses Selbsthilfebuch ist für Patienten mit Schmerzstörungen sowie stressassoziierten Störungen gemacht. Es möchte aber ausdrücklich auch Psychotherapeuten hilfreiche Anregungen für die Arbeit mit diesem Personenkreis bieten. Die beiden in der psychotherapeutischen Praxis mit Schmerzpatienten arbeitenden Autoren wissen um die Schwierigkeit, achtsamkeitsbasierte Übungen im eigenen Alltag dauerhaft anzuwenden. Sie verfolgen deshalb das Ziel, die Leser zu einer Lebensstiländerung anzuregen. In leicht verständlichen Worten vermitteln sie basis- und störungsspezifisches Wissen, das durch anschauliche Grafiken ergänzt und mit Patientenbeispielen verknüpft wird. Symbole am Seitenrand helfen bei der Orientierung durch das Buch. Bei der Auswahl der vorgestellten Strategien wurde Wert auf deren Umsetzbarkeit im Alltag gelegt. Kurze, mit einprägsamen Namen versehene Übungssequenzen laden zur Anwendung in Form von wiederkehrenden Ritualen ein, die sich über den gesamten Tag hinweg einsetzen lassen. Die beiliegende CD unterstützt bei deren Einübung und ist angenehm zu hören. Online-Material, Adress- und Literaturlisten für Patienten und Therapeuten runden dieses ansprechend gestaltete Selbsthilfebuch ab.

Nicolas Hoffmann, Birgit Hofmann: Selbstfürsorge für Therapeuten und Berater
Beltz 2012
ISBN: 9783621279499
240 Seiten, 34,95 €

Dass Selbstfürsorge ein unerlässlicher Teil erfolgreichen psychotherapeutischen Handelns sein sollte, ist sicherlich unbestreitbar. Dennoch spielte sie bislang in der Literatur eine eher untergeordnete Rolle. Der vorliegende Ratgeber will diese Lücke schließen, Therapeuten und Berater für das Thema Selbstfürsorge sensibilisieren und somit zu einer Verbesserung der Psychohygiene dieser Berufsgruppen beitragen. Orientiert an zentralen Bestandteilen psychotherapeutischer Arbeit, leiten die Autoren die Leser zu einer spezifischen Reflexion und Selbstwahrnehmung von etwaigen Herausforderungen im Berufsalltag und damit einhergehenden persönlichen Belastungsreaktionen an. Dysfunktionale Therapeutenhaltungen werden hinsichtlich Risiken und Nachteilen beschrieben und mit konkreten Übungen sowie Veränderungsvorschlägen ergänzt. Beispielhafte Interaktionen mit Patienten und innere Monologe aus Therapeutensicht fördern bei den Lesern eine achtsame, systematische Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten und Erleben. Der Ratgeber besticht durch seine leichte Lesbarkeit und ermuntert psychotherapeutisch Tätige zu einer Suche nach wirksamen Strategien zur Selbstfürsorge.

Sabine Rehahn-Sommer: Verhaltenstherapeutische Praxis in Fallbeispielen – Leben statt Überleben und andere Geschichten
Springer 2014
ISBN: 9783642550775
254 Seiten, 19,99 €

Die auf eine langjährige psychotherapeutische Berufserfahrung zurückblickende Autorin stellt in ihrem Buch 5 komplette Therapieverläufe aus ihrer Praxis als Verhaltenstherapeutin vor und will damit (angehenden) Psychotherapeuten und Laien einen Einblick in das konkrete psychotherapeutische Arbeiten ermöglichen. Alle Fallbeispiele wurden von ihr nach der gleichen Systematik aufgebaut: Nach einem kurzen Bericht zur Lebensgeschichte, der Symptomatik und der diagnostischen Einordnung folgt eine umfassende, auf der Plananalyse beruhende Fallkonzeptualisierung, anhand derer die Autorin Therapieziele und -planung ableitet. Weiterhin werden die Konzeptbesprechung und Therapievereinbarungen mit den Patienten sowie die Arbeit in den verschiedenen Therapiephasen beschrieben. Am Ende erhalten die Leser Einblick in den Therapieabschluss sowie die Katamnese der Behandlung. Die Autorin vermittelt verhaltenstherapeutische Grundhaltungen und Therapieprinzipien und spart nicht mit ergänzenden, erklärenden Kommentaren sowie Selbstreflexionen ihres psychotherapeutischen Tuns. Am Ende findet sich ein Glossar für interessierte Laien. Dieses Werk lässt die Tradition von Fallbeschreibungen erfahrener Psychotherapeuten aufleben und ist damit vor allem Berufsanfängern uneingeschränkt zu empfehlen.

Bettina Lohmann: Selbstunterstützung für Psychotherapeuten
Hogrefe 2017
ISBN: 9783801725655
90 Seiten, 19,95 €

Der Beruf des Psychotherapeuten hat zweifelsohne spezifische Anforderungen, die nicht nur für angehende, sondern auch für erfahrene Psychotherapeuten herausfordernd sind und zu Selbstzweifeln, Hilflosigkeit und Frustration führen. Das Buch bietet Psychotherapeuten in der Bewältigung von schwierigen Therapiesituationen Unterstützung. In 16 Kapiteln werden spezifische Situationen aus dem Therapiealltag in kurzen Fallbeispielen vorgestellt, z. B. der Umgang mit aggressiven oder abwertenden Patienten oder die mangelnde Distanzierung von der Arbeit in der Freizeit. Die Autorin vermittelt Strategien, die entweder unmittelbar im oder nach dem Patientenkontakt eingesetzt werden können, oder zu einer umfassenderen Einstellungs- bzw. Verhaltensänderung anregen. Dieses einfühlsam geschriebene Buch sollte als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ in jedem Bücherregal von Psychotherapeuten zu finden sein.