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DOI: 10.1055/s-0043-110770
Das CDD-System in der computertomografischen Diagnostik der Divertikelkrankheit
Artikel in mehreren Sprachen: English | deutschCorrespondence
Publikationsverlauf
21. September 2016
22. März 2017
Publikationsdatum:
26. Juni 2017 (online)
- Einleitung
- Grundlagen
- Differenzialdiagnosen
- Klassifikationen
- CT Aufnahmetechnik
- Zusammenfassung
- References
Zusammenfassung
Ziel Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst die Classification of Diverticular Disease (CDD) mit Blick auf ihre Anwendung in der computertomografischen Diagnostik zusammen und rekapituliert ihre angestrebten Vorteile gegenüber älteren Systemen. Primär soll die Anwendung der CDD in der computertomografischen Befundung veranschaulicht werden. Unterschiede zu den Kategorien der Vorläufersysteme werden auf Ebene der einzelnen CDD-Typen an Bildbeispielen aufgezeigt.
Material und Methode Die gezeigten Bilder stammen aus der eigenen Klinik und wurden entsprechend der S2k-Leitlinie definiert. Ferner wurde eine PubMed-Literaturrecherche durchgeführt.
Ergebnisse Die CDD stellt einen Fortschritt gegenüber älteren Klassifikationssystemen der Divertikelkrankheit dar. Sie bietet deskriptiv-morphologisch mehr Trennschärfe und erfasst und differenziert mehr Verläufe. Darüber hinaus übersetzen sich ihre Kategorien direkter in zeitgemäße Indikationsstellung von Hospitalisierung und Therapie.
Schlussfolgerung Die CDD sollte in der alltäglichen computertomografischen Befundung der Divertikelkrankheit verwendet werden. Hierzu wurden entsprechende Bildbeispiele hinterlegt.
Kernaussagen
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Die CDD stratifiziert Verläufe der Divertikelkrankheit besser als Vorläufersysteme nach Morphologie, Verlauf und modernen Behandlungsoptionen der Erkrankung.
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Die Computertomografie ist das dominante Verfahren zur Diagnostik, einzelne Stadien bieten typische Bildbefunde.
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Die nicht abszedierte Divertikulitis mit Umgebungsreaktion zählt nun zu den unkomplizierten Verläufen (CDD-Typ 1).
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Minimale parakolische Luft konstituiert noch keinen frei perforierten CDD-Typ 2c.
Zitierweise
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Pustelnik D, Elsholtz FH, Bojarski C et al. The CDD System in Computed Tomographic Diagnosis of Diverticular Disease. Fortschr Röntgenstr 2017; 189: 740 – 747
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Einleitung
Die Divertikulose ist eine Volkskrankheit mit insbesondere in den westlichen Ländern sinkendem Erkrankungsalter [1]. Bislang erfolgte die Stratifizierung der Stadien im angloamerikanischen Raum meist nach Hinchey et al. in der nach Wasvary et al. [2] [3] modifizierter Version (Hinchey-Wasvary-Klassifikation, nachfolgend „HWK“) und im deutschsprachigen Raum nach Hansen & Stock (nachfolgend „HSK“) [4]. Keines dieser Klassifikationssysteme spiegelt den heutigen Kenntnisstand über Verlaufsformen der Divertikelkrankheit sowie ihre Prognose, Diagnostik und Behandlungsoptionen vollständig wider.
Mit dem Erscheinen der S2k-Leitlinie Divertikelkrankheit/Divertikulitis [5] steht seit 2014 die Classification of Diverticular Disease (CDD) zur Verfügung. Dieses auf die modernen Leitlinienempfehlungen abgestimmte Einteilungssystem soll einerseits die jeweiligen deskriptiv-morphologischen Vorzüge der Vorläufer kombinieren und andererseits den heutigen, interdisziplinären Behandlungsoptionen besser entsprechen. Diese Leitlinie selbst wurde in Ihrer Bedeutung für die Radiologie und in ihrer Auswirkung auf diagnostische und therapeutische Algorithmen der Divertikelkrankheit von Schreyer at al. vorgestellt [6].
Für die radiologische Diagnostik hat sich überwiegend die Computertomografie (CT) als Verfahren durchgesetzt [7]. Der vorliegende Artikel fasst die unterschiedlichen Kategorien mit den einzelnen CDD-Typen dieser Klassifikation fokussiert im Hinblick auf ihre Anwendung in der computertomografischen Befundung zusammen. Er bietet für jedes Stadium typisches Bildmaterial sowie Hinweise auf praxisrelevante Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den bisherigen Klassifikationssystemen.
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Grundlagen
Bei Kolondivertikeln handelt es sich um Pseudodivertikel. Anatomisch beschrieben und in den Leitlinien definiert sind sie als „erworbene Ausstülpungen der Mukosa und Submukosa durch muskelschwache Lücken der Kolonwand“ [5] [8] [9] [10]. Als strukturelles Korrelat dieser muskelschwachen Lücken vermutet man Gefäßdurchtrittsstellen. Als Risikofaktoren werden Lebensalter, genetische Einflussgrößen und ballaststoffarme Ernährung angenommen [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20], weitere Faktoren wie Medikamente und Komorbiditäten sind Gegenstand aktueller Forschung [21] [22] [23] [24] [25] [26]. Die Mehrzahl der Divertikel tritt hierzulande im Colon sigmoideum auf.
Reizlose Divertikel haben keinen behandlungsbedürftigen Krankheitswert.
Erst eine Divertikelkrankheit, definiert durch das Auftreten von Symptomen oder Komplikationen, erfordert nach der S2k-Leitlinie ein therapeutisches Einschreiten. Typische Verlaufsformen ab Typ 2 der CDD sind die Divertikulitis/Peridivertikulitis, Abszedierung, eine gedeckte oder offene Perforation mit Peritonitis, Blutung sowie eine Stenose-, Konglomerat- und Fistelbildung.
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Differenzialdiagnosen
Neben der Sigmadivertikulitis bestehen eine Reihe anderweitiger Differenzialdiagnosen, die im Rahmen der Untersuchung und Auswertung ebenfalls abgeklärt werden müssen. Aufgrund der oftmals unspezifischen Klinik sind internistisch-chirurgische, gynäkologische und urologische Krankheitsbilder zu berücksichtigen. Hierzu zählen im engeren Sinne alle Formen der Kolitis (infektiös, ischämisch, chronisch entzündlich, nicht entzündlich, medikamenteninduziert, strahleninduziert, neutropen), neoplastische Prozesse wie das kolorektale Karzinom sowie abdominelle und retroperitoneale Abszesse und Hämatome. Zudem muss an das ganze Spektrum an Differenzialdiagnosen des abdominellen Schmerzes gedacht werden, beispielsweise Appendizitis, Reizdarmsyndrom, Herniationen und Adhäsionen, Aneurysmen, Zystitis, Urolithiasis, Endometriose, Extrauteringravidität, Adnexitis oder auch der Tuboovarialabszess [5] [27].
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Klassifikationen
Es sind in der Vergangenheit mehrere Systeme zur Klassifikation der Divertikelkrankheit vorgeschlagen worden [12] [28].
Die beiden gängigsten Klassifikationen, die HWK und die HSK, sind aus heutiger Perspektive in unterschiedlicher Weise suboptimal [2] [3]:
Die im angloamerikanischen Raum verbreitete Hinchey-Klassifikation wurde ursprünglich mit einer begrenzten chirurgischen Ausrichtung konzipiert. Sie sollte es ermöglichen, makroskopisch perforierte Verläufe der Divertikulitis nach entsprechend indizierten OP-Verfahren zu stratifizieren. Die Differenzierung dieser Verläufe ist entsprechend gut. In der modifizierten Version nach Wasvary et al. [3], wurde im Nachhinein ein Versuch unternommen, die Hinchey-Klassifikation um ambulant behandelbare Verläufe zu erweitern (Schaffung der Kategorie „mild clinical diverticulitis“. Die blande Divertikulose, chronische Verläufe sowie Divertikelblutungen werden allerdings nicht erfasst.
Die in Deutschland verbreitete HSK ist im Gegensatz dazu bereits primär als umfassende Taxonomie der verschiedenen Verläufe der Divertikelkrankheit konzipiert worden. Sie umfasst Kategorien für die blande Divertikulose, für akute, unkomplizierte und komplizierte Divertikulitiden sowie für chronisch rezidivierende Verläufe. Die HSK differenziert aber dafür nicht genauer bei abszedierten, perforierten, chronischen und blutenden Verläufen.
Die CDD greift diese Problematik auf und erfasst alle fächerübergreifend bedeutsamen Verlaufstypen. Gleichzeitig differenziert sie Subtypen, die nach aktuellem Kenntnisstand therapiegerecht stratifiziert sind. Sie verbindet und erweitert in diesem Sinne die Vorzüge der Vorläufersysteme.
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CT Aufnahmetechnik
Die Leitlinie gibt neben einem Verweis auf die gebotene Minimierung der Strahlenexposition keine explizite Empfehlung zur CT-Aufnahmetechnik mittels CT. Diese darf abhängig von der klinischen Situation entschieden werden. Gemäß Schreyer et al. fehlen bislang hochwertige, aktuelle Vergleichsstudien zum diagnostischen Mehrwert von intravenösem (i. v.), oral oder rektal appliziertem Kontrastmittel (nachfolgend „KM“) [6]. Der Gebrauch von intravenösem KM ist zur Diagnosestellung nicht obligat [29], aber in Hinblick auf die möglichen Differenzialdiagnosen steigert intravenös appliziertes KM den Wert der Untersuchung. Abszedierende Verläufe der akuten Divertikulitis (CDD-Typ 2: Enhancement der Abszesskapsel) sowie eine vermehrte Gefäßinjektion (ab CDD-Typ 1a) und phlegmonöse Umgebungsreaktion (ab CDD-Typ 1b) werden durch i. v.-KM gut sichtbar. Insbesondere bei adipösen Patienten gibt es erste Hinweise, dass zunächst ganz ohne KM gearbeitet werden kann [27].
Die Gabe von oral und rektal appliziertem wasserlöslichem KM wird kontrovers diskutiert und in der Leitlinie ebenfalls nicht festgelegt: Einigkeit herrscht darüber, dass durch die enterale KM-Gabe die Darstellung der Darmwand und Divertikeln erleichtert wird. Auch bei der Abgrenzung von Darmlumen zu Abszessen oder Lufteinschlüssen sowie zur Darstellung von Fisteln, Stenosen und Perforationen mit Leckage kann rektal appliziertes Kontrastmittel hilfreich sein und eine Indikation zur chirurgischen Therapie erbringen. Ferner können luminale Raumforderungen besser abgegrenzt werden. Aufgrund fehlender abschließender Evidenz des Benefits einer enteralen Kontrastierung ist sowohl das Design verfügbarer Studien als auch praktiziertes Untersuchungsprotokoll äußerst heterogen [5] [6] [29] [30] [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] [38] [39] [40].
Die CDD-Klassifikation in der CT-Befundung
[Tab. 1] präsentiert die Typen der CDD mit kurzen Erläuterungen und erlaubt, die einzelnen Kategorien der drei diskutierten Klassifikationen zu vergleichen. Auch gibt sie eine Übersicht der aktuellen nach CDD-Typen stratifizierten Therapieoptionen (eine genauere Erläuterung hierzu bietet der Artikel von Schreyer et al. [6]).
Symptomatische Divertikulose
CDD-Typ 0 ([Abb. 1]) bezeichnet die asymptomatische Divertikulose und entspricht HSK-Stadium 0. Von der HWK wird sie nicht erfasst. Jenseits des 40. Lebensjahres ist sie in Industriegesellschaften ein häufiger Zufallsbefund ohne unmittelbaren Krankheitswert. Zur Darstellung kommen wandnah reizfreie, zartwandige Luftfiguren.
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Akute unkomplizierte Divertikelkrankheit/Divertikulitis
CDD-Typ 1a–b sind akute, unkomplizierte, die unter engmaschiger klinischer Kontrolle ambulant primär konservativ geführt werden können.
Meist erfolgt die Präsentation allerdings erst bei fortgeschrittenen hospitalisierten Divertikulitiden.
Beim CDD-Typ 1a ([Abb. 2]) bestehen akute Symptome und gegebenenfalls erhöhte Entzündungsparameter in der Blutanalyse. Das Erkennen des CDD-Typs 1a ist in der CT-Befundung aufgrund der diskreten morphologischen Abweichung vom Normalbefund anspruchsvoll und gelingt besser in Kenntnis der Klinik. Als Normwert für die Darmwanddicke gibt die Leitlinie eine Stärke von maximal 3 mm an. Wird diese divertikelnah überschritten und/oder kommt vermehrte Gefäßinjektion zur Darstellung, besteht morphologisch eine Divertikulitis CDD-Typ 1a. Dies entspricht HSK-Stadium 1 und HWK-Kategorie 0.
Häufiger und einfacher ist durch das Erkennen einer umgebenden Gewebeimbibierung die Diagnose einer phlegmonösen Peridivertikulitis ([Abb. 3]). Ihr Vorliegen definiert CT-morphologisch den CDD-Typ 1b. In der HWK entspricht die phlegmonöse Peridivertikulitis Stadium 1a. In der HSK wurde sie als niedriggradig komplizierter Verlauf gewertet (Stadium 2a), während die CDD sie jetzt als höhergradig unkomplizierten Verlauf interpretiert. Diese Abstufung in den unkomplizierten CDD-Typ 1 spiegelt das bei verbesserten antibiotischen Möglichkeiten heutzutage konservativere Therapieregime der nicht abszedierenden Peridivertikulitis wider ([Tab. 1]).
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Akute komplizierte Divertikulitis
Die CDD-Typen 2a–c umfassen die komplizierten Verläufe der akuten Divertikulitis.
Die gedeckt perforierten CDD-Typen 2a und 2b erfordern neben den erfüllten CDD-1bKriterien einen Abszess mit Durchmesser ≤ 1 cm (CDD-Typ 2a, [Abb. 4]) bzw. > 1 cm (CDD-Typ 2b, [Abb. 5]).
Der Mikroabszess des CDD-Typs 2a entspricht am ehesten dem Stadium 1b der HWK. Allerdings werden in der HWK herdnahe Abszesse noch bis 5 cm Durchmesser dieser Kategorie zugeordnet. Erst Abszesse > 5 cm (HWK-Kategorie 2) korrespondieren wieder mit dem nächsthöheren CDD-Typ (2b). Die HSK dagegen bietet mit ihrem Stadium 2b lediglich eine einzige nicht weiter differenzierte Kategorie für abszedierende Verläufe. Das stationäre Behandlungskonzept der gedeckt perforierten Verläufe beruht heute maßgeblich auf einer Antibiotikagabe und interventioneller Abszessdrainage. Bei Nichtansprechen oder Progress besteht eine Indikation zur Operation direkt, bei Ansprechen erst im entzündungsfreien Intervall.
In der Befundung zu beachten ist, dass oft kleine parakolische Lufteinschlüsse mit den gedeckt perforierten CDD-2a und 2b einhergehen und erst der Nachweis freier abdomineller Luft und/oder Flüssigkeit mit Peritonitis den CDD-Typ 2c konstituiert. Der CDD-Typ 2c differenziert eitrige (CDD 2c1, [Abb. 6]) und fäkale Peritonitis (CDD 2c2) und bedarf notfallmäßig chirurgischer Sanierung. Die HSK erfasst freie Perforationen ohne weitere Differenzierung in ihrem Stadium 2c, während die Kategorien HWK 3 (eitrige Peritonitis) und HWK 4 (fäkale Peritonitis) den CDD-Typen 2c1 und 2c2 entsprechen.
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Chronische Divertikelkrankheit
CDD-Typ 3a–c differenziert chronische Verläufe der Divertikelkrankheit. Die HWK erfasst chronische Verläufe nicht. Die HSK bietet mit Stadium 3 nur eine undifferenzierte Kategorie für alle chronischen Verlaufsarten.
Die Symptomatic Uncomplicated Diverticular Disease (SUDD) des CDD-Typs 3a präsentiert sich im CT als scheinbarer CDD-Typ 0 und hat keine eigenen morphologischen Charakteristika. Die SUDD ist im Unterschied zu CDD-Typ 0 aber durch klinische Symptompersistenz gekennzeichnet, obwohl in der Bildgebung und makroskopisch Hinweise auf Entzündung nicht mehr vorliegen. Diese Patientengruppe und der ihr zugrundeliegende Pathomechanismus sind noch nicht ausführlich charakterisiert. Strate et al. beschreiben neuropeptiderge Schleimhautveränderungen, diskret erhöhte Calprotectinwerte sowie histologische Hinweise für eine chronisch persistierende Entzündung in der Darmwand [41]. Es kann ein Off-label-Behandlungsversuch mit Mesalazin erfolgen [42], hier ist aber in den nächsten Jahren noch Dynamik in der Behandlungsempfehlung zu erwarten.
CDD-Typ 3b, die rezidivierende unkomplizierte Divertikulitis, entspricht morphologisch den nicht perforierten CDD-Typen 1a oder 1b und kann aus der Perspektive des CT-Befundenden nur mit klinischer Fallkenntnis korrekt erkannt und beschrieben werden.
Die komplizierten Verläufe des CDD-Typs 3c haben mit Stenose-, Konglomerat- oder Fistelbildung (exemplarisch Stenose, [Abb. 7]) wieder distinkte morphologische Charakteristika. Eine aktuelle Erläuterung dieser Komplikationen wurden dezidiert von Onur et al. beschrieben [43].
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Divertikelblutung
Die Diagnose einer Divertikelblutung (CDD-Typ 4) ist keine primäre Domäne der CT. Sie erfolgt durch Nachweis eines Divertikels als Blutungsquelle in der Regel durch endoskopische Aufnahmen ([Abb. 8]). Von den Vorläufersystemen der CDD wird sie nicht erfasst. Ihre Therapie erfolgt heutzutage primär durch endoskopische Blutstillung. Bei fortlaufender Blutung kommen eine angiografische Embolisation oder chirurgische Verfahren zum Einsatz.
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Zusammenfassung
Mit der CDD steht ein aktualisiertes System zur Stadieneinteilung der Divertikelkrankheit zur Verfügung, das konzeptionell in die aktuelle S2K-Leitlinie zur Behandlung dieser Erkrankung eingebettet ist. Seine Kategorien, die CDD-Typen, kombinieren nicht nur die deskriptiv-morphologischen Vorzüge der Vorläufersysteme, sondern erleichtern auch die leitliniengerecht stratifizierte Indikationsstellung für Hospitalisierung und Therapie. Als „Volkskrankheit“ mit hierzulande sinkendem Manifestationsalter ist die Divertikelkrankheit in der alltäglichen CT-Diagnostik eine Konstante mit wachsender Bedeutung. Die CDD in Verbindung mit der aktuellen Leitlinie ist geeignet, eine zielgerichtete Kommunikation und Entscheidungsfindung bei der Behandlung zu ermöglichen.
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