PPH 2017; 23(04): 160-161
DOI: 10.1055/s-0043-108828
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Publication Date:
25 July 2017 (online)

EMDR funktioniert auch mit festem Fokus

Den Fingern des Therapeuten mit den Augen folgen: Diese Therapieform ist seit den 1980er-Jahren Bestandteil der sogenannten EMDR-Therapie zur Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die bisherige Annahme war, dass die Augenbewegungen dazu führen, dass das Gehirn bilateral stimuliert wird – dass also beide Gehirnhälften zugleich angesprochen und vernetzt werden. Dem wurde eine harmonisierende und ausgleichende Wirkung zugesprochen.

Eine aktuelle Studie deutet nun jedoch darauf hin, dass der Erfolg der Therapie nicht davon abhängt, dass die Augen sich tatsächlich bewegen. Es reiche offenbar aus, dass der Patient sich auf einen unbewegten Punkt konzentriere, so Professor Dr. med. Martin Sack von der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar in München, der die Studie leitete.

Offenbar sei die Bilateralität nicht entscheidend. Die Ergebnisse deuteten vielmehr darauf hin, dass der therapeutische Effekt auf der geteilten Aufmerksamkeit beruhe. Womöglich lasse sie das traumatisierende Geschehen in den Hintergrund treten.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM)