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DOI: 10.1055/s-0043-106994
Lokalanästhetika plus Adrenalin: Risiken bei Anwendung an den Fingern
Publication History
Publication Date:
01 July 2017 (online)
Lange Zeit galt der Einsatz von Lokalanästhetika mit Adrenalinzusatz bei Eingriffen an den Akren als kontraindiziert, da befürchtet wurde, dass durch die Vasokonstriktion in diesen Gebieten zu irreversiblen Gewebeschäden resultieren. Da entsprechende Fälle aber vor allem aus den Jahren vor 1950 stammen und eher den verwendeten Lokalanästhetika – z. B. Procain – zugeschrieben wurden, erfährt die Lokalanästhesie mit Adrenalinzusatz derzeit eine zunehmende Anwendung. Komplikationen wurden im Rahmen der aktuellen Renaissance des Verfahrens kaum berichtet.
Zweifellos bietet der Adrenalinzusatz zu einem Lokalanästhetikum Vorteile, wie die längere Wirkdauer und das blutarme Operationsfeld ohne Notwendigkeit eines Tourniquets, so die Autoren. Wenn diese Mischung aber in Endstromgebieten eingesetzt wird, sollten Patienten erst nach Wiedereinsetzen der Durchblutung nach Hause entlassen werden. Kommt die Durchblutung nicht spontan wieder in Gang, sollte wie beschrieben versucht werden, die Vasokonstriktion mit Phentolamin aufzuheben.