Z Gastroenterol 2022; 60(08): e672-e673
DOI: 10.1055/s-0042-1755733
Abstracts | ÖGGH
Poster
CED

Postoperative Immunsupression zeigt keinen Einfluss auf das endoskopische Rezidiv nach Darmresektionen bei PatientInnen mit Morbus Crohn- Eine retrospektive multizentrische Datenauswertung

N Pfisterer
1   Klinik Landstrasse, 4. Medizinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
2   Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
T Dengler
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
V Fink
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
1   Klinik Landstrasse, 4. Medizinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
L Schmalzl
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
1   Klinik Landstrasse, 4. Medizinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
D Bauer
4   Klinik Ottakring, 4. Medizinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
L Schlager
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
S Riss
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M Bergmann
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
K Kozbial
2   Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
W Reinisch
2   Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M Schneider
5   Klinik Landstrasse, Abteilung für Chirurgie, Wien, Austria
,
T Feichtenschlager
1   Klinik Landstrasse, 4. Medizinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
K Sonneck
1   Klinik Landstrasse, 4. Medizinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
M Pramhas
5   Klinik Landstrasse, Abteilung für Chirurgie, Wien, Austria
,
C Madl
1   Klinik Landstrasse, 4. Medizinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
A Stift
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
L Unger
3   Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
› Institutsangaben
 

Einleitung Trotz moderner pharmakologischer Therapien für PatientInnen mit Morbus Crohn ist die Rate von postoperativen Rezidiven (POR) mit bis zu 75% innerhalb eines Jahres erhöht. Entsprechend den aktuellen Richtlinien sollen Thiopurine und/oder Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor-α (TNF-Blocker), abhängig von Risikofaktoren, verabreicht werden um ein POR zu verhindern. Ob neuere Medikament die Rate an POR senken können, ist bisher jedoch unzureichend untersucht.

Methodik Wir analysierten in dieser multizentrischen Studie (AKH-Wien und Klinik Landstraße-Wien) 149 PatientInnen, die zwischen 01/2010 und 12/2021 einen resezierenden Darmeingriff aufgrund von Morbus Crohn erhielten und bei denen Daten zur Operationm Immunsuppression und dem postoperativen Rutgeert’s Score vorlagen. Endoskopisches POR wurde definiert als endoskopischer Rutgeerts’ score≥i2.

Ergebnisse Insgesamt erhielten 85 (57%) PatientInnen postoperativ eine immunsuppressive Therapie, 64 PatientInnen (43%) erhielten zwischen Operation und Endoskopie keine Immunsuppressiva. Bei 34 (22.8%) PatientInnen in allen Gruppen wurden zusätzlich zwischenzeitlich Kortikosteroide verabreicht. Endoskopisches-POR wurde in 68 (45.6%) PatientInnen. Unter den verschiedenen Therapievarianten hatten PatientInnen, die TNF-Blocker erhielten, die niedrigste Rate an endoskopischen-POR (n=19/44, 43.2%), gefolgt von kombinierter immunsupprimierter Therapie (n=4/9, 44.4%), Ustekinumab (n=7/15, 46.7%), Vedolizumab n=3/5 (60%) und schlussendlich Azathioprin Monotherapie (n=8/12, 66.7%).In der Multivariatanalyse zeigten weder die neueren Therapieformen wie Ustekinumab (adjusted odds ratio, OR 1.14, confidence interval 95%CI:0.60-21.87, p=0.929) oder Vedolizumab (OR 0.67, 95%CI 0.25-18.06, p=0.810), noch die konventionellen Therapien wie TNF-Blocker (OR 1.32, 95%CI 0.07-22.41, p=0.850) und Azathioprin (OR 0.50, 95%CI 0.24-10.25, p=0.653) ein signifikant erniedrigtes oder erhöhtes Risiko fürendoskopisches-POR im Vergleich zu PatientInnen die keine Therapie erhielten.

Konklusion Die Rate an endoskopisches-POR in dieser retrospektiven Studie ist vergleichbar mit anderen Studien. Allerdings zeigte sich eine postoperative immunsuppressive Therapie keinen positiven Einfluss auf das endoskopische Rezidiv. Weitere Studien sind notwendig um Subgruppen zu definieren, die von einer spezifischen Behandlung profitieren



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. August 2022

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