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DOI: 10.1055/s-0042-115653
Hefteditorial Ausgabe 4
Publication History
Publication Date:
31 August 2016 (online)
Liebe Leserin, lieber Leser,
das griechische ōkys tokos steht für „schnelle Geburt“ und gab dem Hormon und Neurotransmitter Oxytocin seinen Namen. Neben der Regulation der Wehen während des Geburtsvorgangs fördert Oxytocin unsere sozialen Fähigkeiten – Empathie, Bindungsfähigkeit und Vertrauen werden positiv beeinflusst. Bereits seit Längerem wird deswegen über eine mögliche Anwendung bei Autismus oder Schizophrenie diskutiert.
Doch das Kuschelhormon hat noch eine weitere Aufgabe, wie Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) kürzlich herausgefunden haben: Es hemmt die Schmerzweiterleitung im Rückenmark und lindert zeitgleich die Schmerzempfindung im Körper. Gesteuert wird die Oxytocin-Produktion von zwei miteinander kooperierenden Nervenzellgruppen im Hypothalamus. Gemeinsam bilden sie ein Schmerz-Kontroll-Zentrum. Ob sich Oxytocin als Schmerztherapeutikum eignet, müssen nun weitere Forschungen zeigen.
Schmerz begleitet auch Rheumapatienten ein Leben lang. Unser aktueller Themenschwerpunkt „Schmerz und Rheuma“ gibt Ihnen einen Überblick über anatomische Grundlagen, Pathomechanismen und mögliche Therapien.
Welche Therapiestrategien eignen sich bei entzündlichen Schmerzen? Peter Kern informiert in seiner Übersichtsarbeit über den Entzündungsprozess und beteiligte Komponenten und gibt einen Überblick zu Behandlungsansätzen (S. 306). Monika Reuss-Borst beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Adipositas und Schmerz. Denn nicht nur eine mechanische Überbelastung forciert Schmerzen, auch bio-psycho-soziale Interaktionen müssen bei der Therapie berücksichtigt werden (S. 310). Auch Kinder leiden zunehmend unter chronischen Schmerzen. Besonders oft treten diese muskuloskelettal auf. Hintergründe und mögliche Therapieprogramme erläutert die Arbeitsgruppe von Johannes-Peter Haas in zwei Übersichtsarbeiten (S. 316 und S. 326).
Weiterhin möchten wir Sie gern auf unsere neue Rubrik „Kunst und Rheuma“ aufmerksam machen, in der ab sofort regelmäßig Künstler mit Rheumaerkrankungen vorgestellt werden. Den Anfang macht ein Beitrag von Hans Suter über Paul Klee.
Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Ihre Redaktion