Suchttherapie 2017; 18(01): 13-19
DOI: 10.1055/s-0042-104782
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Behandlungsverlauf bei Menschen mit Suchtmittelabhängigkeit in der sozialtherapeutischen, teilstationären Einrichtung „Forelhaus Zürich“

The Treatment Process in Forelhaus Zürich, a Residential Treatment Center for Individuals with a Substance Use Disorder
T. Wyss
1   Forelhaus Zürich, Zürich
,
M. Sieber
2   Psychotherapeutische Praxis, Zürich
,
J. Dennler
1   Forelhaus Zürich, Zürich
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
18 May 2016 (online)

Zusammenfassung

Das Forelhaus Zürich ist ein auf Integration spezialisiertes Wohnen für Menschen mit einer Suchtmittelabhängigkeit. Grundvoraussetzung für einen Aufenthalt ist die Bereitschaft zur Abstinenz. Untersucht wurden die Daten von 319 Aufenthalten zwischen 2003 und 2012.

Die Mehrheit der Bewohnerschaft war männlich und konsumierte Alkohol als Hauptproblemsubstanz. Bei 49% bestand nebst der Suchtmittelabhängigkeit eine zusätzliche psychische Störung. Im Durchschnitt hatten die Betroffenen 5 Entzüge hinter sich, waren über 11 Monate in stationärer Behandlung und die Gesamtabhängigkeitsdauer betrug 17 Jahre. 35.5% hatten keinen Rückfall während des Aufenthalts (durchschnittlich 238 Tage). Bei Austritt waren 55% abstinent und weitere 11% konsumierten kontrolliert. Bei 49% wurde der Nutzen des Aufenthalts als hoch eingeschätzt. 23% hatten eine Arbeit im 1. Arbeitsmarkt und 41% einen geschützten Arbeitsplatz.

Trotz der hohen Gesamtbelastung bei Eintritt erlangte die Mehrzahl der Bewohnerinnen und Bewohner Stabilität in Bezug auf die Abhängigkeitserkrankung und trat mit einer gefestigten Tagesstruktur in eine selbständige, betreute oder begleitete Wohnsituation aus.

Abstract

The present study provides information about the 319 patients, treatment process and outcomes of Forelhaus Zürich from 2003 to 2012. Forelhaus Zürich is a residential treatment center specializing in the integration of individuals with substance use disorders.

The majority of patients were male with an Alcohol dependence disorder. 49% of the patients had a concurrent mental health disorder. The average patient had completed 5 inpatient detoxification programs, 11 months of inpatient treatment and had a substance use history of 17 years. During their residence, averaging 238 days, over a third of the patients had no relapse. Upon completing the treatment 55% were abstinent and a further 11% consumed under control. The usefulness of treatment was rated as high to very high. At the end of treatment 23% had permanent competitive employment and a remaining 41% attended a supported employment program.

These results show that despite the high level of psychosocial stressors faced by most of patients at admission, the majority could attain stability in their substance use disorder und could discharge into their own home or supported housing, providing evidence of the success of integrated treatment programs.

 
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