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DOI: 10.1055/s-0041-1733387
P-148 Qualitätsanalyse hinsichtlich Indikationsstellung und postoperativem Outcome nach 155 Segmentresektionen von 2017-2020
Hintergrund
Anatomische Segmentresektionen sollen gemäß deutscher S3-Leitlinie zur Behandlung des NSCLC bei den Patienten durchgeführt werden, die keine Lobektomie tolerieren. Nicht randomisierte Studien zeigen eine onkologische Gleichwertigkeit zur Lobektomie bei Tumoren≤2cm und gleichzeitig besserem Funktionserhalt. Allerdings soll bei intraoperativer Feststellung eines N1 oder N2 Befalls, wenn vertretbar, der Eingriff zur Lobektomie erweitert werden, um eine intralobäre lymphogene Ausbreitung mit zu entfernen.
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Material und Methode
Seit Januar 2017 werden alle Tumorresektionen in einer prospektiven Datenbank mit Diagnose, Diagnostik, Komorbidität, Eingriff und postoperativem Verlauf erfasst. Die Auswertung erfolgt zur Überprüfung o.g. Qualitätsindikatoren. Aus den festgestellten Abweichungen werden Verbesserungspotentiale für die Zukunft abgeleitet.
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Ergebnis
Bei 155 Patienten (m/w=92/63) im Alter von median 68,9 (±8,0 SD) wurde eine anatomische Segmentresektion wegen eines NSCLC durchgeführt. Die T-Stadien waren T1a (27), T1b (50), T1c (30), T2-T4 (49), d.h. bei 49,7% der Patienten war der Tumor≤2cm. 9 Patienten hatten einen Carcinoidtumor, 2 ein SCLC und 144 (93%) ein NSCLC. Alle Patienten erhielten eine radikale LAD mit median 18±10 entfernten Lymphknoten. Zufällig entdeckt wurde ein pN1 in 11 (7,1%), pN2 in 7 (4,5%) und ein R1 in 2 (1,3%) der Patienten ohne nachfolgende Lobektomie. Von den 18 Patienten mit LK-Befall hatten 6 keine PET und 6 keine EBUS Diagnostik, 2 Patienten mit LK-Befall hatten keine funktionelle Limitierung. Nur 7 (4,5%) der Patienten hatten gar keine und 35 (22,5%) hatten keine funktionslimitierende Begleiterkrankung. Die am häufigsten durchgeführten Segmentresektionen waren S1-3 li. (33), S6 (32), S1+2 (21), S2 (16) und Lingula (15). Postoperative Komplikationen traten auf: Clavien-Dindo 0 (103), 1 (10), 2 (31), 3a (3), 3b (5). Die perioperative Letalität war mit 3 (1,9%) bedeutsam und traf 2 Patienten mit erheblichen kardialen Begleiterkrankung und einen Patienten mit Lungenfibrose und Notwendigkeit zur operativen Revision.
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Schlussfolgerung
Vor Segmentresektionen ist die komplette Stagingdiagnostik inklusive PET von besonderer Bedeutung. Bei zwei Patienten hätte durch intraoperative Schnellschnittuntersuchung ein LK-Befall festgestellt und eine komplettierende Lobektomie durchgeführt werden müssen. Bei Patienten mit einem hohen Risiko durch kardiale Begleiterkrankungen müssen alle Register gezogen werden, um operative und infektiologische Komplikationen zu vermeiden.
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Publication History
Article published online:
06 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany