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DOI: 10.1055/s-0041-104431
Neo(t)räume
Publication History
Publication Date:
27 August 2015 (online)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Visionen sind Vorstellungen des menschlichen Gehirns getragen von Hoffnungen, Wünschen, spontanen Einfällen und Überlegungen. Sie werden als angenehm empfunden und geben Kraft für die schöpferische Gestaltung. Sie können größere Anreize für die Arbeit sein als die Senkung der Arbeitszeit und die Steigerung des Gehalts.
Als vor knapp 50 Jahren in den ersten Kliniken Frühgeborene intubiert und beatmet wurden, um sie nicht an ihrer Atemnot sterben zu lassen, stand die Vision dahinter, dass sie langfristig überleben könnten. Die Vision teilten zunächst nur einige wenige Ärzte, aber sie erwies sich als realistisch und hat dazu geführt, dass ein beträchtlicher Teil des Personals von Kinderkliniken auf neonatologischen Intensivstationen arbeitet. Ja, mittlerweile gibt es kein medizinisches Fach, welches prozentual ähnlich viele Intensivbetten betreibt wie die Kindermedizin.
Nicht nur für das Personal solcher Stationen und ihre Patienten, sondern auch für die Angehörigen der Patienten ist die neonatologische Intensivstation für einen relevanten Lebensabschnitt ein Lebensmittelpunkt. Obwohl ein Tag Aufenthalt auf einer neonatologischen Intensivstation mehr kostet als eine Suite in einem 5-Sterne-Hotel, entspricht der Standard mit Mehrbettzimmern, Verpflegung aus der Kantine und Gemeinschaftstoilette kaum dem einer guten Jugendherberge.
Dabei geht es nicht nur um Komfort und Behaglichkeit für Eltern und Personal, sondern auch darum, durch Verbesserung der Umgebungsbedingungen die langfristigen Entwicklungschancen der Patienten zu verbessern. Deshalb haben wir als Herausgeber der Neonatologie Scan das Team „neo(t)räume“ des Bundesverbands „Das frühgeborene Kind“ e. V. gebeten, seine konkreten Visionen in einem Übersichtsartikel darzulegen.
„If we can dream it, we can do it.”
Ihre Herausgeber
PD Dr. med. Axel Hübler
Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Klinikum Chemnitz gGmbH
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
Direktor der Universitätskinderklinik Magdeburg