retten! 2015; 4(3): 186-195
DOI: 10.1055/s-0041-102506
Fachwissen:
Titelthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

„Total von der Rolle“ – Psychiatrische Krankheitsbilder

Rico Kuhnke
,
Sönke Müller
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Publication History

Publication Date:
11 August 2015 (online)

Akute Erregungs- und psychomotorische Unruhezustände sowie selbstschädigendes oder suizidales Verhalten gehören zu den psychiatrischen Ausnahmesituationen – und sind in Deutschland vierthäufigstes Einsatzstichwort bei Notfällen [1]. Dieser Beitrag behandelt die wichtigsten psychiatrischen Krankheitsbilder und liefert hilfreiche Tipps für Ihr Verhalten im Einsatz.

Kernaussagen

  • Psychiatrische Ausnahmesituationen imponieren durch akute Erregungs- und psychomotorische Unruhezustände sowie selbstschädigendes oder suizidales Verhalten und sind in Deutschland vierthäufigstes Einsatzstichwort bei Notfalleinsätzen.

  • Unter dem Einsatzstichwort „psychiatrische Ausnahmesituation“ wird eine Reihe von Notfällen zusammengefasst, die zu einem veränderten Verhalten der betroffenen Person führt.

  • Während es für die Langzeitbehandlung von Patienten wichtig ist, die Diagnose möglichst klar zu fassen, hilft dies im Umgang mit Patienten im Rettungsdienst nur sehr begrenzt.

  • Wenn ein Mensch in seinem bewussten Erleben so eingeschränkt ist, dass er sich über längere Zeit nicht mehr wohlfühlt und / oder nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann, dann ist er als krank einzustufen.

  • Es gibt endogene, exogene und psychogene Ursachen für psychiatrische Störungen.

  • Vereinfacht kann man psychiatrische Erkrankungen in Neurosen (Empfindungsstörungen) und Psychosen (Wahrnehmungsstörungen) unterteilen.

  • Für den Umgang mit Menschen in psychiatrischen Ausnahmesituationen gibt es kein Patentrezept. Neben einem gehörigen Maß an Einfühlungsvermögen ist es die persönliche Erfahrung und fundiertes Wissen, was einem in der konkreten Einsatzsituation weiterhilft.

Ergänzendes Material