Thromb Haemost 1963; 09(01): 132-150
DOI: 10.1055/s-0038-1654968
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Schattauer GmbH

Experimentelle Beiträge zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit gerinnungsphysiologischer Untersuchungsmethoden

I. Thrombozytenzählung. Thromboplastinbildungstest. Thrombelastographie
A Berghoff
1   Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie in Dortmund
,
H Glatzel*
1   Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie in Dortmund
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Publication Date:
21 June 2018 (online)

Zusammenfassung

Die Angaben über Zusammenhänge zwischen Blutgerinnung und Ernährung sind vielfach unvereinbar. Es bedarf der Klärung, wieweit diese Unterschiede auf unzureichender Berücksichtigung der methodischen Fehler zurückzuführen sind.

Die methodischen Fehlerbreiten und die interindividuellen Schwankungen wurden daher auf Grund eigener Untersuchungen mit Hilfe geeigneter statistischer Methoden bestimmt für die Thrombozytenzählung,, die Bestimmung der thromboplastischen Aktivität und die Thrombelastographie.

Der methodische Fehler sm beträgt bei unmittelbarer 2”ählung der Thrombozyten im Zitratblut ± 4,3%, bei Zählung nach mechanischer Belastung im Zitratblut ± 4,9%, bei unmittelbarer Zählung im Sequestrenblut ± 6,1% und bei Zählung nach mechanischer Belastung im Sequestrenblut ± 7,3%. In jedem Fall ist die interindividuelle Streuung hoch signifikant größer als der methodische Fehler.

Im Rahmen der thromboplastischen Aktivität beträgt der methodische Fehler für die Bestimmung der serumständigen Faktoren der Vorphase (Faktor IX, PTA, StuartPrower-Faktor) ± 7,2%, für die Bestimmung der plasmaständigen Faktoren der Vorphase (Faktor V, VIII, XI und XII) ± 8,1%. Die Bestimmung der interindividuellen Schwankungsbreite der letzteren ergibt eine Streuung s von 20% des Mittelwertes, die Bestimmung der interindividuellen Schwankungsbreite der serumständigen Faktoren eine Streuung s von 12,3% des Mittelwertes. Bei der Auswertung des Thromboplastinbildungstestes wird ein neues Verfahren angewandt, bei dem die Aktivität des gebildeten Thromboplastins und die Geschwindigkeit der Thromboplastinbildung Berücksichtigung finden.

Im Thrombelastogramm beträgt der methodische Fehler sm für die Reaktionszeit r 18,8%, für die Gerinnselbildungszeit k 18,3%, für r + k 4,0%, für die maximale Amplitude ma 4,2% und für tg a 16,1%, die interindividuellen Schwankungsbreiten entsprechend 22,9%, 31,1%, 34,2%, 10,5% und 23,9%.

* Leiter der klinisch-physiologischen Abteilung.