Diabetes aktuell 2014; 12(7): 295
DOI: 10.1055/s-0034-1397267
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diabetologie 2015 – Personalisierte Diabetologie „innovativ – individuell – nachhaltig“

Antje Bergmann
,
Peter E.H. Schwarz
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Publication Date:
08 December 2014 (online)

Mit der Anlehnung an das Motto des nächsten Diabetes Kongresses vom 13.–16. Mai 2015 in Berlin möchten wir Ihnen mit diesem Heft einen bunten Strauß an Themen rund um Diabetes präsentieren.

Dr. med. Rainer Thiede, Dermatologe aus Kevelaer, befasst sich in seiner Übersicht mit dem provokanten Titel „Hautveränderungen bei Diabetes mellitus – Diabetische Stoffwechsellage als „Brandbeschleuniger“ mit verschiedenen Hautveränderungen bei o. g Patienten. Bei einer reduzierten Immunabwehr ist ein Diabetiker deutlich infektanfälliger gegenüber mykotischen und bakteriellen Infektionen. Unterstützt werden diese Infektionen meist durch Hygienemangel, Schwitzen und Übergewicht. Hauterkrankungen, die gehäuft bei unseren Patienten gefunden werden, sind u. a. granulomatöse Entzündungsreaktionen wie Necrobiosis lipoidica und Granuloma anulare. Wie erkennen? Was ist dagegen zu tun? Diese praxisrelevanten Fragen werden beantwortet.

Mit einem Ausflug in die Pathophysiologie des Diabetes geht es weiter. Welche Bedeutung kommt der Glukoselast zu? Dieser Frage geht PD Dr. med. Erhard Siegel, St. Josefskrankenhaus Heidelberg, nach. Aktuell existierende Therapien führen zu einer Umverteilung der Glukose innerhalb der Kompartimenten im Körper. Medikamente, wie SGLT-2-Inhibitoren (aber auch kohlenhydratreduzierte Ernährung) können die Glukoselast senken. Wichtig und unverzichtbar ist jedoch, dass bei jedem gewählten Medikament der individuelle Patient im Mittelpunkt steht. So sind nach europäischer und amerikanischer Diabetesgesellschaft, ebenso wie die NVL „Therapieplanung bei Typ 2 Diabetes“ „eine patientenzentrierte, individuelle Therapiekonzeption, die neben dem Stadium der Erkrankung, Alter, Körpergewicht und Komorbiditäten auch Faktoren wie Hypoglykämierisiko im Beruf, Adhärenz sowie persönliche Präferenzen in den Vordergrund stellt.“ von zentraler Bedeutung.

Prof. Dr. med. dent. Thomas Kocher sowie Prof. Dr. rer. nat. Peter Meisel, Abteilung Parodontologie, aus Greifswald, erläutern in ihrer Arbeit den Zusammenhang zwischen Diabetes und Parodontitis. Existieren in der Pathogenese Zusammenhänge? Wie beeinflussen sich diese beiden Erkrankungen? Interagierenden Faktoren und aktuelle Unklarheiten werden beleuchtet.

Priv.-Doz. med. Dr. med. Christian Theilacker, Arud Zentren für Suchtmedizin aus Zürich, stellt in seinem Beitrag die wichtigsten Impfungen, Impfstoffe und Alternativen für diese Diabetespatienten dar. Dass Diabetiker ein moderat erhöhtes Risiko für Atemwegsinfektion aufweisen, ist bekannt. Was sollte nun tatsächlich geimpft werden? Welche Impfstoffe sind besser geeignet, um einen anhaltenden Impfschutz aufzubauen? Diese Fragen sind natürlich immer individuell mit jedem Patienten zu klären und Für und Wider abzuwägen.

Wir hoffen, mit diesem Heft für Sie wieder eine bunte und interessante Mischung bereitgestellt zu haben.

Herzlichst,

Ihre Antje Bergmann und Ihr Peter Schwarz