JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2013; 2(06): 241
DOI: 10.1055/s-0033-1361954
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

Katrin S Rohde
,
Michaela Müller
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Publication Date:
05 December 2013 (online)

Schwerstkranke Kinder, die zu Hause versorgt werden, benötigen eine spezialisierte Pflege. Das kann nicht einfach irgendein ambulanter Pflegedienst übernehmen.

In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen das weite Aufgabenfeld der häuslichen Kinderkrankenpflege vor.

Durch den medizinischen Fortschritt in den vergangenen Jahrzehnten war auch die ambulante Kinderkrankenpflege einem immensen Entwicklungsprozess unterworfen und steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass der Bedarf nach unterstützter Versorgung von schwer und/oder chronisch kranken Kindern im häuslichen Bereich bei den Familien schon immer groß war, war das nicht selbstverständlich. Aufgrund veränderter Gesetzgebungen (SGB V § 37) und eines veränderten Abrechnungssystems werden seit einigen Jahren auch schwerstkranke und beatmete Kinder zu Hause versorgt.

Damit trägt man der Erkenntnis Rechnung, dass Kinder eine spezialisierte Pflege benötigen und Familien mit kranken Kindern eine Betreuung brauchen, die nicht „einfach so“ Anbieter ambulanter Pflegedienste übernehmen können. Eine solche Betreuung muss entsprechend dem Zielgruppenbedarf qualifiziert und organisiert sein.

In dieser JuKiP geben wir Ihnen Einblicke in politische und berufspolitische Hintergründe, in vollzogene Entwicklungen, aber auch in Probleme, vor denen die Anbieter ambulanter Kinderkrankenpflege stehen und die nicht mit weiten Anfahrten enden.

Außerdem geht es darum, einen Blick in die Familien und ihr Erleben zu werfen ̶ denn um sie und ihre Bedürfnisse geht es: Darum, sie in teils schwierigen und das ganze System Familie fordernden Lebenssituationen zu begleiten, darum, dass Begleitung durch Pflege zu Hause Raum braucht, aber Familien auch ihren eigenen Raum benötigen. Und wie eine für beide Seiten angenehme Arbeit geschehen kann.

Die Einsätze in den unterschiedlichsten Familien mit zum Teil komplexen und ausgefallenen Krankheitsbildern fordern von den Pflegefachkräften ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Für die Anbieter ist es in Zeiten der Personalknappheit schwierig, genügend qualifizierte Mitarbeiter für die häusliche Kinderkrankenpflege zu gewinnen ̶ auch weil viele Pflegende den Arbeitsbereich noch kaum kennen. Wir möchten mit den Berichten in dieser Ausgabe dazu beizutragen, dass Sie den vielfältigen Arbeitsbereich der Kinderkrankenpflege näher kennenlernen ̶ und vielleicht auch neugierig auf mehr werden.

Katrin S. Rohde, Fachbeirat

Michaela Müller, Fachbeirat