Gesundheitswesen 2013; 75(08/09): 502
DOI: 10.1055/s-0033-1355331
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multiresistente Erreger im Gesundheitswesen

Contributor(s):
Ute Teichert-Barthel
1   Koblenz
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Publication History

Publication Date:
16 September 2013 (online)

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Das Thema „multiresistente Erreger“ ist in den letzten Jahren zunehmend ein Arbeitsschwerpunkt auch für die Gesundheitsämter geworden. Fast überall existieren mittlerweile MRE-Netzwerke unter Leitung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Diese interessante und zugleich auch herausfordernde Arbeit stellt den ÖGD vor viele neue Fragen, insbesondere in der Praxis verschiedener Einrichtungen. Das vorliegende Buch aus der Reihe „Basiswissen Hygiene“ gibt Antworten zu einer Vielzahl von Hygienemaßnahmen in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Die ersten 5 Kapitel des Buches beschäftigen sich mit grundsätzlichen zentralen Themenbereichen, wie z. B. rechtliche Grundlagen, Resistenzdiffinitionsmechanismen und Resistenzbestimmungen sowie die Eigenschaften häufiger multiresistenter Erreger. Außerdem werden Erfassung und Überwachung sowie Isolierungsmaßnahmen beim Auftreten multiresistenter Erreger darin aufgeführt. Im Anschluss daran werden einzelne Spezialfelder detailliert beschrieben und jeweils einem Kapitel zugeordnet. So findet man Tipps und Hintergründe zu Hygienemaßnahmen von multiresistenten Erregern im Krankenhaus, im Dialysezentren, in Rehabilitationseinrichtungen, in der stationären Altenpflege, im niedergelassenen Bereich und im häuslichen Umfeld. Der Krankenhausbereich ist noch aufgegliedert in wichtige sektionsrelevante Bereiche wie Intensivstation, OP und Funk­tionsdiagnostik. Am Schluss des Buches finden sich Fragen mit Antworten zur Selbstkontrolle, mit denen die wichtigsten Punkte wiederholt und vertieft werden können.

Der Autor will mit diesem Buch Unsicherheiten im Umgang mit antibiotikaresistenten Krankheitserregern mit praxisorientierten Empfehlungen begegnen. Zielgruppe des Buches sind Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die für die Prävention und Kontrolle von Infektionen verantwortlich sind. Mit den breit gefächerten Empfehlungen werden insbesondere MRE-Netzwerke angesprochen, die im Anhang mit E-mail-Adresse und Webseite aufgeführt sind. Schade ist nur, dass auf das Thema MRE-Netzwerke nicht detaillierter eingegangen wird. Es wäre für die nächste Auflage zu empfehlen, die Arbeit der Netzwerke in einem separaten Kapitel zu berücksichtigen. Alles in allem handelt es sich um einen sehr praktisch orientierten Handlungsleitfaden, der im ÖGD sicher gut zu gebrauchen ist. Das gute Preis-Leistungsverhältnis wird noch ergänzt durch Merkblätter und Checklisten, die von der Internetseite kostenlos heruntergeladen werden können.