Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230(1): 18
DOI: 10.1055/s-0032-1328126
150 Jahre KliMo – gestern und heute
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

150 Jahre Klinische Monatsblätter – 150 Jahre Begleiter des Augenarztes

Klinische Monatsblätter 150 Years Side by Side with the Ophthalmologist
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Publication History

Publication Date:
23 January 2013 (online)

Die junge und schnell wachsende Heidelberger Augenärzte-Gesellschaft erhielt auf von Graefes Veranlassung am 05. 09. 1863 die eigentliche Sanktionierung als Ophthalmologische Gesellschaft mit dem ersten von ihm erarbeiteten Statut.

Das Vorhaben einer Zeitschrift nahm bereits 1862 eine näher umrissene Gestalt an, als einige Heidelberger Freunde, unter Ihnen auch von Graefe, im Anschluss an die Heidelberger Tagung an dem 2. Internationalen Ophthalmologenkongress in Paris teilnahmen. Bei einem Treffen im Bois de Boulogne beschloss man im Rahmen einer zu gründenden und jährlich erscheinenden Fachzeitschrift Berichte über die Heidelberger Verhandlungen herauszugeben. Die Vorbereitung und die Ausführung des Projekts, an dessen Zustandekommen von Graefe stark beteiligt war, wurde Karl Wilhelm von Zehender übertragen. Als Frucht seiner Bemühungen erschienen im folgenden Jahr 1863 die Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde, die in ihrem ersten Band gleich den Bericht über die erste offizielle Heidelberger Tagung dieses Jahres brachte. Somit fällt das Geburtsjahr der Klinischen Monatsblätter in das Jahr 1863.

Seit dieser Zeit wurden die wissenschaftlichen Vorträge, die auf der Jahrestagung gehalten wurden, unter der Redaktion von K. W. von Zehender publiziert und somit einem großen Leserkreis zugänglich gemacht.

Wie damals die Klinischen Monatsblätter stets die neuesten Erkenntnisse, die vorgetragen wurden, publizierten, haben sie auch heute immer noch den gleichen Anspruch von der vordersten wissenschaftlichen Front zu berichten und alles mitzuteilen, was der in Klinik und Praxis tätige Augenarzt für seine Arbeit wissen muss.

Im Gegensatz zur anderen von Graefes Zeitschriften, dem 1854 gegründeten Archiv für Ophthalmologie, welches heute als Graefeʼs Archive in Englisch erscheint, sind die Klinischen Monatsblätter der deutschen Sprache treu geblieben.

In dieser Eigenschaft erfüllen die Klinischen Monatsblätter eine Vielzahl von Aufgaben:

  • Die Klinischen Monatsblätter fungieren als offizielles Publikationsorgan der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft.

  • Die Aktuelle Augenheilkunde versorgt den Augenarzt mit neuesten Informationen aus Berufspolitik, dem ophthalmologischen Fachgebiet, Berufsverband und über juristische Aspekte.

  • Der wissenschaftliche Teil gibt jedes Jahr in 12 Schwerpunkten einen aktuellen Überblick über das gesamte Fach.

  • Die „Klimos“ bieten dem akademischen Nachwuchs eine Plattform, sich national einen Namen zu machen und sich zu profilieren.

  • Mit dem Theodor-Axenfeld-Preis – einem der unvergessenen Herausgeber der Klinischen Monatsblätter – wird alle 2 Jahre eine herausragende Publikation aus den Klinischen Monatsblättern ausgezeichnet.

  • Mit der Rubrik „Augenheilkunde up2date“ verfügen die Klinischen Monatsblätter über ein Fort- und Weiterbildungsportal (16 Artikel pro Jahr) speziell für die Ärzte im Aus- und Weiterbildung.

Die Klinischen Monatsblätter werden angemessen und gemeinsam mit ihren Lesern ihr 150-jähriges Jubiläum begehen und verstehen diesen einmaligen Meilenstein als Verpflichtung für die Zukunft, weiterhin an der Qualität der Zeitschrift zu arbeiten.

Prof. Dr. Gerhard K. Lang