Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2012; 10(4): 24-27
DOI: 10.1055/s-0032-1328015
Interaktionen
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Interaktionen zwischen Arzneimitteln und Vitamin D

Uwe Gröber
,
Michael F. Holick
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Publication Date:
17 December 2012 (online)

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Arzneimittelinduzierte Störungen des Vitamin-D-Haushalts erscheinen im Hinblick auf das hohe präventivmedizinische und therapeutische Potenzial des Sonnenvitamins im neuen Licht. Von zahlreichen Arzneimitteln ist bekannt, dass sie mit dem Vitamin-D-Stoffwechsel interferieren. Ein arzneimittelinduzierter Vitamin-D-Mangel (25-OH-D < 20 ng/ml) kann sich u. a. in einem sekundären Hyperparathyreoidismus, Störungen der Knochenmineralisierung bis hin zur Osteoporoseentstehung äußern. Bekannte Beispiele hierfür sind die Antiepileptika-, Corticoid- oder Virustatika-induzierte Osteopathie.

In der Klinik und Praxis werden Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Vitamin D viel zu wenig berücksichtigt. Selbst beim Auftreten arzneimittelinduzierter Knochenschäden werden therapeutische Strategien nur unzureichend umgesetzt. Der medikationsorientierte Einsatz von Vitamin D kann nicht nur das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (z. B. Myopathien, Osteopathien) verringern, sondern häufig auch das pharmakologische, immunologische und metabolische Wirkprofil eines Arzneimittels verbessern.

 
  • Literatur

  • 1 Holick MF. Stay tuned to PXR: an orphan actor that may not be D-structive only to bone. J Clin Invest 2005; 115 (1) 32-34
  • 2 Gröber U, Holick MF, Kisters K. Vitamin D and drugs. Med Monatsschr Pharm 2011; 34 (10) 377-387
  • 3 Gröber U, Kisters K. Influence of drugs on vitamin D and calcium metabolism. Dermatoendocrinology 2012; 4 (2) 158-166
  • 4 Gröber U, Holick MF. Vitamin D: Die Heilkraft des Sonnenvitamins. Stuttgart: Hirzel Verlag; 2012