Neonatologie Scan 2012; 01(02): 119-120
DOI: 10.1055/s-0032-1325839
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Parenterale Ernährung bei Frühgeborenen mit Blutbahninfektion: Lipidreduktion führt schneller zu bakterieller Clearance

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Publication Date:
01 December 2012 (online)

Die intravenöse Lipidemulsion (IVLE) spielt eine wichtige Rolle bei der totalen parenteralen Ernährung (TPN) von Frühgeborenen. Gleichzeitig haben verschiedene Autoren in der Vergangenheit einen möglich immunsuppressiven Effekt bei der Gabe von IVLE an Frühchen mit Sepsis beobachtet. Das Ergebnis dieser Studie zeigte: Eine reduzierte Dosis von IVFL kann zu einer schnelleren bakteriellen Clearance führen als eine Standarddosis.

In ihrer randomisierten kontrollierten doppelblinden Pilotstudie untersuchten die Autoren aus Mansoura, Ägypten zwischen 2008 und 2010 insgesamt 42 Frühgeborene mit einer Blutbahninfektion ihrer Neugeborenenstation. Das mittlere Gestationsalter der Kinder lag bei 32±2,5 Wochen. Der eine Teil der Frühchen (n = 22) erhielt die in der Abteilung übliche intravenöse Standarddosis von 0,5 g/kg/Tag, die langsam auf 1 g/kg/Tag erhöht wurde. Die Kontrollgruppe (n = 20) hingegen bekam eine Dosis, die auf 1 g/kg/Tag begrenzt war. Alle 24 h wurden Blutproben für Blutkulturen entnommen – bis eine negative Blutkultur vorlag. Zudem prüften die Forscher täglich das CRP (C-reaktive Protein) und die Serumtriglyzeride.

Primärer Endpunkt der Studie war die Clearance-Rate der Bakterien, sekundäre Endpunkte die Dauer der TPN, mechanische Ventilation, antibiotische Behandlung, Länge des Krankenhausaufenthalts, die tägliche Gewichtszunahme und Mortaltitäsrate. Dabei zeigte sich, dass die Blutproben der mit der begrenzten Dosis behandelten Frühchen (in Gruppe A) signifikant schneller negativ waren als die der mit der Standarddosis behandelten. Auch die Dauer der Antibiotikagabe war in Gruppe A kürzer als in der Gruppe mit Standarddosis. Hingegen nahmen die Kinder in der mit Standarddosis behandelten Gruppe signifikant stärker an Gewicht zu als die mit begrenzter Dosis behandelten aus Gruppe A. Hinsichtlich der übrigen Endpunkte – Dauer der TPN, der mechanischen Ventilation, des höchsten CRP-Werts während der Sepsis, der Länge des Krankenhausaufenthalts und der Mortalität – gab es hingegen keine signifikanten Unterschiede.