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DOI: 10.1055/s-0032-1325043
Das 1 × 1 der häufigsten Kindernotfälle
Publication History
Publication Date:
12 June 2013 (online)
Atemwegsnotfälle
Häufigste Ursache
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Die meisten Atemwegsnotfälle im Kindesalter sind obstruktive Ventilationsstörungen. Am häufigsten sind dabei der virale Krupp-Anfall („Pseudo-Krupp“) mit inspiratorischem Stridor und der Asthmaanfall mit exspiratorischem Stridor.
Vorgehen
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Höchste Priorität bei der Behandlung eines Kindes mit Atemnot hat die Vermeidung von zusätzlicher Aufregung.
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Die Indikation zur Sauerstoffgabe besteht bei nicht ausreichender Oxygenierung. Sie sollte jedoch aus o. g. Grund zurückhaltend gestellt werden.
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Bei oberer Atemwegsobstruktion (inspiratorischer Stridor) beinhaltet die Therapie eine rektale bzw. orale Steroidgabe sowie bei Vorliegen eines Ruhestridors oder Dyspnoe eine Inhalationstherapie mit Adrenalin.
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Bei unterer Atemwegsobstruktion (exspiratorischer Stridor, Giemen) sind die Therapiesäulen eine frühzeitig und hoch dosiert durchgeführte Inhalationstherapie mit einem β2-Mimetikum (z. B. Salbutamol) sowie die orale oder rektale Applikation eines Steroids. Bei Nichtansprechen kann ein Therapieversuch mit inhalativem Adrenalin durchgeführt werden.
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Bei in- und/oder exspiratorischem Stridor muss an eine Fremdkörperaspiration oder Anaphylaxie gedacht werden.
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Bei systemischer Reaktion im Rahmen eines allergischen Geschehens (Dyspnoe, Schock) sollte Adrenalin i. m. verabreicht werden.
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Ein intravenöser Zugang ist fast nie notwendig.
Krampfanfälle
Häufigste Ursache
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Die häufigste Ursache eines tonisch-klonischen Krampfanfalls im Kindesalter ist ein infektassoziierter Krampfanfall („Infektkrampf“, „Fieberkrampf“).
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Typischerweise sind Kinder im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren betroffen.
Vorgehen
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Krampfanfälle > 3 Minuten sollten frühzeitig und ausreichend dosiert behandelt werden.
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Krampfanfälle, die über 5–10 Minuten dauern, sistieren nur selten spontan und sollten deshalb wie ein Status epilepticus behandelt werden.
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Mit steigender Anfallsdauer sinkt die Ansprechrate und damit die Wahrscheinlichkeit der Unterbrechung des Krampfanfalls durch die antikonvulsiven Medikamente (vor allem Benzodiazepine).
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Eine Anfallsterminierung mit Midazolam oder Lorazepam ist wahrscheinlicher als mit Diazepam.
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Mit der 3. Benzodiazepin-Gabe steigt das Risiko einer Atemdepression.
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Nach 2-maliger i. v. Gabe von Benzodiazepinen ist ein Wechsel auf eine andere Substanzklasse sinnvoll.
Traumatologische Notfälle und Schmerztherapie
Häufigste Ursache
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Die Analgesie bei Verbrühungen oder Extremitätenverletzungen gehört zu den häufigsten Einsatzindikationen bei Kindernotfällen.
Vorgehen zur Analgesie
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Nicht invasive Zugangswege für Analgetika (intranasal, rektal) haben präklinisch einen hohen Stellenwert.
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Eine intranasale Medikamentenapplikation muss mittels MAD erfolgen.
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Eine intranasale Analgesie mit Ketamin/Midazolam oder Fentanyl ist effektiv und hat wenig Nebenwirkungen.
Vorgehen bei Verbrühungen
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Die Einteilung von Verbrennungen und Verbrühungen erfolgt nach der Tiefe und der Ausdehnung in % der betroffenen Körperoberfläche (1 % KOF = Handfläche des Kindes einschließlich der Finger).
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Eine Kühlung sollte für maximal 10 Minuten mit handwarmem Wasser erfolgen; eine Auskühlung des Kindes muss unbedingt vermieden werden.
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Gängige „Verbrennungssets“ wie Water-Gel oder Burn-Pack bergen bei Kindern die Gefahr einer iatrogenen Auskühlung. Besser ist ein trockenes, steriles Abdecken der betroffenen Körperoberfläche.
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Eine kristalloide Infusionstherapie mit 20 ml/kgKG/h ist meist ausreichend, bei Vorhandensein von Schockzeichen müssen zusätzliche Volumenboli verabreicht werden.
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Literatur
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