Notfallmedizin up2date 2012; 7(3): 171-177
DOI: 10.1055/s-0032-1315263
Schritt für Schritt
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fiberoptische Intubation des spontan atmenden Patienten

Andreas Weller
,
Andreas Walther
,
Rainer Georgi
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Februar 2013 (online)

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Atemwegssicherung unter notfallmedizinischen Bedingungen

Die schwierige Atemwegssicherung tritt in der Notfallmedizin wesentlich häufiger auf als unter klinischen Bedingungen. Neuere Angaben zur Inzidenz liegen für die schwierige Intubation bei 13,4 % und die unmögliche Intubation bei 1,4 % [1]. Das liegt zum einen an unzureichenden Rahmenbedingungen, wie schlechte Sichtverhältnisse, erschwerter Zugang zum Patienten, Unmöglichkeit der Lagerungsoptimierung sowie Verletzungen im Gesichts- und Halsbereich. Zum anderen fehlt die Möglichkeit, einen erfahreneren Kollegen oder einen Kollegen einer chirurgischen Disziplin hinzu zu rufen. Außerdem ist der Platz im Notarztwagen beschränkt, sodass nicht die gesamte Ausrüstung mitgenommen werden kann. Das heißt, als Notarzt sollte man vom Ausbildungsstand und von den Fertigkeiten her in der Lage sein, unter diesen Bedingungen einen schwierigen Atemweg zu managen. Dass hier selbst erfahrene Kollegen schnell an ihre Grenzen kommen können, ist jedem klar. Als Notarzt sollte man allerdings einen Plan B und vielleicht noch einen Plan C haben, um einen Patienten mit einem schwierigen Atemweg transportfähig zu machen und in die Klinik zur definitiven Atemwegssicherung und Unfallversorgung zu bringen. Hierzu stehen in der Notfallmedizin verschiedene Hilfsmittel und Techniken zur Verfügung: Gesichtsmaske mit Guedel- bzw. Wendl-Tubus, Larynxmaske, Larynxtubus, Kombitubus, Koniotomie oder auch nicht invasive Beatmung (NIV). Unter optimierten klinischen Bedingungen kann dann in der Notaufnahme oder im Schockraum der schwierige Atemweg gesichert werden.