Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 246
DOI: 10.1055/s-0032-1310309
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C-Bogen-Computertomografie zur Biopsie im Wirbelsäulen- und Beckenbereich

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

Die bildgestützte Biopsie im Bereich von Wirbelsäule und Becken kann mithilfe der Computertomografie oder unter Durchleuchtungskontrolle erfolgen. Vor allem bei knöchernen Befunden der Lendenwirbelsäule ist hier die Durchleuchtung alleine oft ausreichend, im Bereich von Brust- und Halswirbelsäule sowie für paraspinale Läsionen sind dagegen häufig zusätzliche Informationen über das Weichteilgewebe erforderlich. In diesen Fällen kann eine CT-gestützte Probenentnahme sinnvoll sein. Ein neuer Ansatz kombiniert nun eine C-Bogen-Kegelstrahl-CT mit der konventionellen Durchleuchtung. Erste Ergebnisse dazu stellten S. C. Leschka et al. von der Universität Freiburg vor.

Mithilfe einer Hybridbildgebung aus C-Bogen-Kegelstrahl-CT und Durchleuchtung ist eine sichere und zuverlässige perkutane Entnahme von Gewebeproben im Bereich von Wirbelsäule und Becken möglich, so das wesentliche Ergebnis der Freiburger Gruppe. Diese schloss dazu zwischen März 2009 und November 2010 12 Patienten in ihre prospektive Studie ein. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 64 Jahre. Bei den Studienteilnehmern bestand der Verdacht auf Knochenmetastasen, Spondylodiszitis, Abszess oder einen primären Knochentumor, der mithilfe einer Gewebeprobe gesichert werden sollte.

Die Probenentnahme erfolgte in Allgemeinanästhesie (10 Patienten) bzw. örtlicher Betäubung (2 Patienten) im Allura Xper FD20 /20®, der die 3-dimensionalen C-Bogen-Kegelstrahl-CT mit aktuellen Durchleuchtungsbildern zur Nadelführung überlagert. Auf Grundlage dieser Aufnahmen wurden die Einstichstelle für die Biopsienadel, die Nadelführung und die Zielläsion mithilfe der Software XperGuide bestimmt. Der Vorschub der Nadel bis zum Ziel konnte dabei in verschiedenen Ebenen rekonstruiert dargestellt werden, Korrekturen der Nadelposition waren jederzeit möglich. Beurteilt wurden der technische Erfolg der Probenentnahme sowie das Auftreten von Komplikationen.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei allen 12 Patienten die Zielbereiche der Läsion mithilfe der XperCT-Daten sicher definiert werden konnten. Bei 11 von ihnen wurde die Läsion auf dem mittels der Software bestimmten Vorschubweg der Nadel erreicht (mittlere Abweichung: 2,8 mm). Bei der Läsion, die nicht wie vorab berechnet erreicht wurde, handelte es sich um eine Osteolyse des Os ilium. Allerdings konnte dennoch ausreichend Material gewonnen werden. Die mittlere Zeitdauer der gesamten Intervention betrug 111 min. Komplikationen im Zusammenhang mit der Biopsie traten nicht auf.