Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 242
DOI: 10.1055/s-0032-1310304
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Multiple Sklerose: Detektion von Läsionen mittels 7-T-MRT

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

Die multiple Sklerose (MS) ist eine chronische entzündliche Erkrankung des ZNS, die zu einer Demyelinisierung der Myelinscheide der Axone führt. W. L. de Graaf et al. haben nun neue 7-T-3-D T2-gewichtete FLAIR-(Fluid Attenuated Inversion Recovery-) und DIR-MRT-Sequenzen (DIR = Double Inversion Recovery) auf ihre Eignung hin untersucht, solche Schädigungen bei MS-Patienten zu detektieren.

An der Studie beteiligten sich 10 MS-Patienten im Durchschnittsalter von 48 Jahren (Spanne: 18 – 60 Jahre) sowie 5 gesunde Kontrollpersonen (Durchschnittsalter: 44 Jahre, Spanne: 33 – 52 Jahre). Mittels 3-D-FLAIR- und 3-D-DIR-MRT-Sequenzen sowie einer Präparation der Magnetisierung (MP) wurden hochauflösende Aufnahmen des Gehirns erstellt. Die Autoren verglichen die Ergebnisse mit denjenigen von 2-D-T2-gewichteten und 3-D-T1-gewichteten Sequenzen. Sie bestimmten zudem die „Contrast Ratios“ (CR) und zählten die Läsionen entsprechend ihrer anatomischen Position.

Keiner der Studienteilnehmer, die sich der 7-T-MRT unterzogen, verspürte zusätzliche Unannehmlichkeiten im Vergleich zu vorangegangenen Untersuchungen bei 1,5 oder 3 T. Die MRT bei einer Feldstärke von 7 T erwies sich als sicher und erlaubte Multikontrast-Aufnahmen innerhalb von klinisch akzeptablen Zeiträumen. Die CR für Läsionen vs. grauer Substanz oder weißer Substanz waren bei den 3-D-MP-DIR- und 3-D-MP-FLAIR-Sequenzen höher als bei den 2-D-T2 – und 3-D-T1-gewichteten Sequenzen. Die Autoren ermittelten folgende Zahlen bezüglich kortikaler Läsionen und Gesamtläsionen: 97 /592 bei 3-D-MP-FLAIR-Sequenzen und 100 /558 bei 3-D-MP-DIR-Sequenzen vs. 84 /384 bei 2-D-T2-gewichteten Sequenzen und 42 /442 bei 3-D-T1-gewichteten Sequenzen. Mehr juxtakortikale Läsionen wurden identifiziert mit 3-D-MP-FLAIR- (205) und 3-D-MP-DIR-Sequenzen (133) als mit 2-D-T2 – (125) und 3-D-T1-gewichteten Sequenzen (70). In der tiefen weißen Substanz wurde eine höhere Zahl an Läsionen entdeckt als in periventrikulären oder juxtakortikalen Bereichen (176 für 3-D-MP-FLAIR- und 196 für 3-D-MP-DIR-Sequenzen vs. 155 für 2-D-T2 – und 131 für 3-D-T1-gewichtete Sequenzen).