Neonatologie Scan 2012; 01(01): 29-30
DOI: 10.1055/s-0032-1310197
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Frühgeborene: Infektionen und nekrotisierende Enterokolitis häufigste Todesursachen

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Publication Date:
23 August 2012 (online)

Bevölkerungsbezogene Studien konnten zeigen, dass sich die Überlebensraten Frühgeborener verbessert haben. Nur wenige Informationen gibt es in der Literatur jedoch darüber, wie sich die Todesursachen verändert haben. J. E. Berrington et al. gingen dieser Frage nun nach.

J Pediatr 2012; 160: 49 – 53

Die Autoren nutzten hierzu eine Datenbank in England, in der Informationen zu neugeborenen Säuglingen gespeichert sind. Hierbei machten sie diejenigen Neugeborenen aus, die zwischen den Gestationswochen 24 + 0 und 31 + 6 geboren und innerhalb des 1. Lebensjahres verstorben waren. Insgesamt waren für die Jahre zwischen 1988 und 2008 mehr als 680 000 Lebendgeburten verzeichnet. Analysiert wurden das Gestationsalter, das Alter zum Zeitpunkt des Todes und die Todesursache. Die Todesursachen unterteilten die Autoren in die Gruppen respiratorisch, infektiös, Malformationen, nekrotisierende Enterokolitis und andere Ursachen. Sie analysierten die Daten für 3 7-Jahres-Zeiträume (1988 – 1994, 1995 – 2001 und 2002 – 2008) und 2 Altersgruppen, nämlich < 27 und 28 – 31 Gestationswochen.

Bei insgesamt 680 161 Lebendgeburten kam es innerhalb des 1. Lebensjahres zu 1504 Todesfällen in der Gruppe der zwischen 24 + 0 und 31 + 6 Gestationswochen Frühgeborenen. Das mediane Gestationsalter bei Geburt betrug bei den verstorbenen Säuglingen 26 Wochen, das mediane Geburtsgewicht 880 g und das mediane Alter zum Zeitpunkt des Todes 3 Tage. Die Zahl der Todesfälle nahm dabei innerhalb der 3 analysierten Zeiträume ab, und zwar von 671 über 473 auf 360. Das mediane Gestationsalter und das mediane Geburtsgewicht der verstorbenen Säuglinge lagen entsprechend bei 27 Wochen, 26 Wochen und 26 Wochen sowie bei 927 g, 845 g und 834 g. Über den Untersuchungszeitraum hinweg nahm der Anteil an respiratorischen Todesursachen von 64 % über 62 % auf 49 % ab, der von infektiösen Ursachen und nekrotisierenden Enterokolitiden hingegen von 11 % über 13 % auf 21 % zu. Die Rate von Todesfällen jenseits der 40. Gestationswoche blieb über die Jahre mit 8,8 %, 8,0 % und 8,0 % stabil.