Offener Ductus arteriosus: C-Terminales Pro-Endothelin-1 als Marker geeignet

Bei Frühgeborenen besteht relativ häufig ein offener Ductus arteriosus. Die Diagnostikmethode der Wahl ist die Echokardiografie, doch auch natriuretische oder endotheliale Propeptide könnten geeignete Marker sein. J. Letzner et al. gingen dieser Frage nach.

Eingang in die Studie fanden 66 vor der 32. Gestationswoche geborene Säuglinge. Blutproben wurden kurz nach der Geburt aus der Nabelschnur entnommen sowie noch einmal am 2. – 3. Lebenstag. Aus diesen wurden die Parameter NT-proBNP (Propeptid des B-Typ natriuretischen Peptids), MR-proANP (Propeptid des atrialen natriuretischen Peptids) und CT-pro-ET-1 (C-Terminales Pro-Endothelin-1) bestimmt. Außerdem erfolgte am 2. – 3. Lebenstag eine Echokardiografie, um einen eventuellen offenen Ductus arteriosus zu diagnostizieren. Indikationen für eine Intervention waren ein offener Ductus arteriosus mit links-rechts-Shunt, ein engster duktaler Durchmesser ≥ 1,5 mm, ein Verhältnis Linker Vorhof/Aorta von ≥ 1,5 sowie ein diastolischer retrograder Fluss in der postduktalen Aorta descendens. Die Behandlung bestand aus der Gabe von Indomethacin, ggf. auch einem chirurgischen Verschluss.

Die Plasmakonzentrationen aller 3 Propeptide stiegen von der Geburt bis zum 2. bzw. 3. Lebenstag durchschnittlich um das 2 – 5-fache an; NT-proBNP und MR-proANP zeigten dabei eine enge Korrelation zum Zeitpunkt der Geburt und am 2. – 3. Lebenstag (Korrelationskoeffizienten r = 0,902 bzw. r = 0,897). CT-pro-ET 1 dagegen war zum Zeitpunkt der Geburt mit NT-pro-BNP (r = 0,478) und MR-proANP (r = 0,460) korreliert, nicht jedoch am 2. – 3. Lebenstag. Das Geburtsgewicht war zum Zeitpunkt der Geburt mit allen 3 Propeptiden negativ assoziiert. Eine Präeklampsie und eine gestörte Plazentaperfusion gingen mit erhöhten Spiegeln von NT-proBNP und MR-pro ANP bei der Geburt einher. An den Lebenstagen 2 – 3 korrelierten die Serumspiegel von MR-proANP und NT-proBNP signifikant mit dem Durchmesser des Ductus arteriosus (r = 0,416 bzw. r = 0,415), CT-proET-1 dagegen mit dem Verhältnis aus linkem Vorhof und Aorta (r = 0,506). Bei Säuglingen mit einem behandelten Ductus arteriosus fand sich im Vergleich zu einem unbehandelten ein erhöhter Spiegel von CT-proET-1 (388 pmol/l vs. 303 pmol/l), was jedoch nicht auf NT-proBNP und MR-proANP zutraf.